ROSA PULCHRA EST …
war
der
erste
komplette
lateinische
Satz
-
bereits
auf
Seite
1,
so
glaube
ich
mich
zu
erinnern
-
des
Liber
Latinus
I.
Das
hat
Gewicht.
Bevor
aber
die
Schwärmerei
um
eine
der
schönsten
Blumen
beginnt,
bevor
noch
die
ersten
Blüten
sich
im
Mürztal
öffnen,
bevor
man
zum
Dichter
wird,
möchte
ich
mich
mit
einem
Band
befassen,
der
sich
eher
von
der
botanischen Seite annähert.
Tony
Hall
ist
Leiter
der
Royal
Botanic
Gardens
in
Kew,
diese
wiederum
liegen
neben
dem
Kew
Palace,
der
sich
im
Südwesten
von
London
befindet.
Neben
verschiedenen
und
riesigen
Gewächshäusern
findet
sich
natürlich
auch
ein
Rosengarten.
Für
die
160
Arten
und
mehr
als
3000 Rosen ist Tony Hall zuständig.
Ich
kann
nur
hoffen,
dass
er
ein
paar
Helfer
hat,
sonst
wäre
es
nur
schwer
möglich,
neben
der
Arbeit
auch
noch
zahlreiche
Bücher
zu
den
Themen
Natur
und
Garten
zu
verfassen.
Der
im Haupt Verlag erschienene Band ROSEN zeugt von der Fachkundigkeit des Autors.
ACHTUNG! Dieser Artikel enthält folgende Ausdrücke:
Royal Botanic Gardens in Kew
Eine Rose hat keine Dornen! Sondern Stacheln.
Hält
man
das
Buch
zum
ersten
Mal
in
Händen
besticht
es
durch
seine
sorg-
fältige
und
fast
liebevolle
Umschlagge-
staltung.
Den
Cover
in
Leinenoptik
und
-
haptik
zieren
Illustrationen
des
Board
of
Trustees
der
Royal
Botanic
Gardens,
die
uns
auch
den
gesamten
Weg
durch
Rosenwissen,
Rosenarten
und
Rosentipps
begleiten.
Hervorheben
möchte
ich
auch
den
Einfall,
die
Umschlaggestaltung
der
Serie
mit
einer
Prägung
im
Quadrat
zu
versehen,
in
das
thematisch
die
Pflanzen
und
ein
Farbklecks
hineinreichen,
der
dem
gespannten
Leser
bereits
den
Um-
fang
des
Buches
verrät:
„mit
78
ARTEN-
UND SORTENPORTRAITS“.
Wie
üblich
in
der
Kew
Reihe
des
Haupt
Verlages
steht
eine
Einführung
am
Anfang
des
Buches.
Über
den
geschichtlichen
Hintergrund,
der
bereits
alleine
Sammelbände
füllen
könnte,
über
die
Auswahl
und
deren
geeignete
Plätze
im
Garten,
über
die
unendlich
vielen
Arten
der
Rosen,
wobei
der
Exkurs
über
die
Wildrosen,
auch
immer
wiederkehrend
durch
das
gesamte
Buch,
große
Freude
bereitet.
Diese
besteht
von
Anfang
an,
denn
bereits
der
dritte
Satz
gibt
dem
Leser
eine
gewisse
Sicherheit
mit:
„Rosen
gedeihen
auf
den
verschiedensten
Böden,
tolerieren
unterschiedliche
klimatische
Bedingungen
und
vertragen
sogar
ein
gewisses
Maß
an
Vernachlässigung.“
Ich
kann
nur
hoffen,
dass
es
sich
nicht
um
den berühmten britischen Humor handelt.
Grundlegend
erfährt
man
das
Botanische
anhand
der
Teile
einer
Rose,
so
beispielsweise,
dass
sie
gar
keine
Dornen
trägt.
Sondern
Stacheln.
Ausschlaggebend
für
die
Bezeichnung
ist,
woraus
sie
sich
entwickeln
–
bei
der
Rose
direkt
aus
der
Epidermis,
der
Rinde
der
Pflanze.
Na
ja,
in
der
Praxis
wird
es
in
dem
Fall,
dass
Sie
gestochen
werden
nicht
von
allzu
großer
Bedeutung
sein.
So
fiel
zuerst
meine
Liebste
einer
meiner
Lieblingsrosen
zum
Opfer,
dann
fiel
die
Rose
dem
Zorn
meiner
Liebsten
anheim,
der
sie
nach
Jahren
aufgrund
einer
kleinen
Blessur noch immer zürnt.
Rosen
animieren
zu
vielem:
inne
zu
halten,
zu
schauen,
zu
riechen,
aber
auch
zu
fotografieren.
Lohnenswert
ist
es jedenfalls.
Foto:
der MÜRZPANTHER
Das ist die zart rosa, champgnerfarbige Blüte meiner
Favoritin in unserem Garten. Sie war bereits da, als
wir ins Mürztal kamen und mittlerweile ist es mir
gelungen, sie aus Samen nachzuziehen. Wie sie heißt,
weiß ich nicht, sie trägt aber sicher einen so
verführerischen Namen wie Claire …
Foto: der MÜRZPANTHER
Claire Austin hat die Lizenz zum Verzaubern
.
Wie
können
Sie
die
Hagebutten
verwerten?
Wie
ziehen
Sie
aus
Samen
eine
Pflanze?
Mit
all
den
Themen
könnte
man
sich
natürlich
jahrelang
befassen,
diese
sind
aber
kompakt
und
schlüssig
behandelt.
Insgesamt
12
Projekte
laden
auch
zum
Experimentieren
ein,
oder
aber
zum
Weiterblättern.
Bei
den
Rosenportraits
bleibt
auch
keine
Frage
unbeantwortet.
Ein
Absatz
stellt
die
Pflanzen
jeweils
vor,
bevor
sich
das
Kapitel
KULTUR
mit
Standort,
Böden
und
praktischen
Tipps
auseinandersetzt.
Auch
hier
wieder
bestens
überschaubar.
Wer
bis
jetzt
noch
keine
Lieblingsrose
im
Garten
hat,
hat
spätestens
auf
Seite
53
eine
im
Buch.
So
wie
es
mir
ergangen
ist:
Sie
trägt
den
Namen
Claire
–
Claire
Austin
und
hat
die
Lizenz
zum
Verzaubern:
„Die
langen
weich
überhängenden
Triebe
tragen
mittelgrün
glänzende
Blätter
… und der Duft ist hinreißend.“
Mir
gefällt
die
Serie
des
Verlages,
weil
es
eine
perfekte
Mischung
ist:
zwischen
historischen
Illustrationen
und
neuester
botanischer
Wissensvermittlung
steht
in
den
Bänden
ganz
die
Pflanze
im
Mittelpunkt.
Die
unkomplizierte
aber
fachliche
Sprache
gibt
dem
Leser
nicht
nur
Informationen
mit,
sondern
es
gelingt
Neugier
und
Interesse
zu
erwecken.
In
handlichem
Format
von
16
x
21cm.
Wenn
ich
dann
aus
meiner
Wirrung
um
die
Schönheit
einzelner
Rosen
erwache,
werde
ich
weiterblättern
und
die
Farben
und
die
Düfte
für
meinen
Winter
konser-
vieren. Wie man das bewerkstelligt, kann man auch in ROSEN nachlesen.
Alleine
darin
zu
blättern
macht
Freude.
Ab
und
zu
bleibt
man
bei
einem
Kapitel
hän-
gen,
aber
immer
erwacht
das
Interesse.
An
den
im
Buch
behandelten
Themen
auf
144
Seiten.
Foto:
der MÜRZPANTHER
Die Knospe
ragt in die
Tiefprägung
hinein.
Ebenso wie
der weiße
Farbklecks
etwas weiter
rechts am
Cover.