DER FRÜHAUFSTEHER DER NATUR
Der
Farbreigen
des
Frühlings
hat
im
Mürztal
noch
nicht
so
ganz
begonnen,
es
fehlt
das
Grün
der
Wiesen,
die
Farbtupfen
von
Blühpflanzen
wie
Schneeglöckchen
oder
Krokussen
-
von
der
Blüte
der
Obstbäume
ganz
abgesehen.
Noch
dominieren
die
Farben
Weiß
wie
Schnee,
und
gatschig braun-grün für den schön langsam auftauenden Boden.
An
den
Stellen,
wo
die
Sonne
bereits
acht
oder
neun
Stunden
den
Boden
wärmt,
regt
sich
in
der
Tiefe
bereits
Leben.
Die
Kröten
erwachen
und
nicht
selten
sieht
man
sie
über
Schneehaufen
hin
zu
den
Laichplätzen
streben.
Doch
auch
über
der
Oberfläche
wird
sich
bei
diesen
Temperaturen
bald
ein
faszinierendes
Schauspiel
bieten:
der
Flug
der
Zitronenfalter.
Sie
sind
die
Frühaufsteher
unter
den
Insekten.
Schon
an
den
ersten
milden
Tagen
sind
sie
in
strukturreichem
Gelände
zu
entdecken.
Das
leuchtende
Gelb
der
Männchen
ist
in
der
noch
kargen
Landschaft
kaum
zu
übersehen.
Seiner
intensiven,
zitronengelben
Färbung
verdankt
der
Tagfalter
auch
seinen
Namen.
Die
Weibchen
sind
dezenter,
oftmals
weißlich-grün
gefärbt
und
etwa
ein
bis
zwei
Wochen
später
unterwegs.
Beide
Geschlechter
tragen
orange
Flecken
auf ihren Flügeln.
Für
alle
Interessierten
kann
ich
nur
die
/online/
Veranstaltungen
des
Naturschutzbundes
empfehlen. Attraktive Themen, wissenschaftlich fundiert und interessant aufbereitet.
ACHTUNG! Dieser Artikel enthält folgende Ausdrücke:
Futterpflanzen sind neben der Salweide auch Obstbäume.
Am besten ist ein Staudenbeet aus einheimischen Pflanzen.
Die
Angaben,
wie
viele
Arten
weltweit
existieren
gehen
auseinander.
Manche
sagen
160
000,
andere
wiederum
sprechen
von
200
000.
Mit
großer
Sicherheit
kann
man
davon
sprechen,
dass
es
in
Österreich
rund
4000
Arten
gibt.
Die
meisten
davon
sind
Nachtfalter.
Tagfalter
sind
mit
200
Arten
vertreten.
Sie
sind
auch
die
farbenprächtigen,
attraktiven
und
immer
gerne
gesehenen
Falter.
Leider
ist
der
Bestand
abnehmend.
Ein
Beispiel
dafür
ist
der
große
Fuchs
(namensgebend
ist
die
fuchsrote
Färbung
der
Flügel)
in
Wien.
Gefährdet
heißt
dabei
lt.
Definition:
Die
Gefährdung
besteht
in
großen
Teilen
des
heimischen
Verbreitungsge-
bietes.
Bestandssituation:
Arten
mit
regional
niedrigen
oder
sehr
niedrigen
Beständen,
usw.
Mit
dieser
traurigen
Einordnung
in
die
rote
Liste
Österreichs
ist
die
Art
geschützt.
Der
Schutz
betrifft
aber
nicht
nur
die
Falter,
sondern
auch
die
Eier
und
die
Raupen,
deren
Futterpflanzen
neben
der
Salweide
auch
manche
Obstbäume
in
den
Gärten
sind.
Bedenken
Sie
das
beim
Mähen
oder
beim
Herbstputz!
Und
machen
Sie
sich
als
Gartenbesitzer
keine
Sorgen
wegen
der
Raupen,
sie
fressen
zwar
den
einen
oder
anderen
Ast
kahl,
aber
im
nächsten
Jahr
erholt
er
sich
wieder.
Falter
und
Laubbäume
treten
coevolutionär
auf,
sonst
wären die Bäume oder die Falter schon längst ausgestorben!
Es
gibt
6
große
Familien
an
Tagfaltern.
Und
die
meisten
kann
man
im
eigenen
Garten
beobachten:
die
Ritterfalter
sind
schwarz
weiß
gefärbt
und
ihre
Raupen
tragen
die
Nackengabel,
das
Osmaterium,
zur
Abwehr
gegen
Vögel;
die
Dickkopffalter
,
die
wegen
ihrer
braunen
Färbung
leicht
zu
übersehen
sind;
dann
gibt
es
die
Bläulinge
,
die
nicht
alle
blau
sind,
deren
Unterfamilie
die
Zipfelfalter
einen
kleinen
Anhang
dran
haben
und
ihre
feinen
und
schönen
Eier
in
Astgabeln
legen-
nicht
sichtbar
für
die
Menschen;
und
die
Weißlinge
, die nicht alle weiß sind- wie der Zitronenfalter.
Der
Kaisermantel
ist
der
Schmetterling
des
Jahres
2022,
er
heißt
auch
Silberstrich,
weil
er
auf
der
Unterseite
einen
silbernen
Strich
besitzt
und
die
Männchen
durch
ihre
Duftschup-
penflecken,
die
als
Paarungssignal
dienen,
gut
erkennbar
sind.
Er
gehört
zu
den
Edelfaltern
,
wie
das
Tagpfauenauge
und
viele
andere
sehr
schöne
Arten.
Die
Augenfalter
ernähren sich von verschiedenen Gräsern, wie das Ochsenauge oder das Wiesenvögelchen.
Und
wenn
wir
schon
bei
den
Raupen
sind,
soll
auch
die
Vielfalt
an
Form
und
Farben
vom
Ei
weg
aufgezeigt
werden:
Ritterfalter
haben
kugelige,
Weißlinge
eher
tonnenförmige
Eier,
die
Augenfalter
haben
puddingförmige
Eier
und
die
Edelfalter
türmen
die
Eier
auf
der
Unterseite
der
Brennesel
übereinander.
Aus
den
Eiern
schlüpfen
die
Raupen,
unter
ihnen
viele
grüne,
die
kaum
voneinander
unterscheidbar
sind.
Dieser
Umstand
macht
die
Bestimmung
der
Arten
schwierig.
Die
Raupen
sitzen
auf
den
unscheinbaren
Futterpflanzen,
Wildkräutern
oder
Unkräutern,
weswegen
diese
Pflanzen
in
einem
wilden
Eck
im
Garten
so
wichtig
sind.
Die
Gräser
sollten
bis
zur
Blüte
stehen
bleiben,
denn
viele
Augenfalter
legen
die
Eier
unspezifisch
ab,
die
Raupen
finden
sich
schon
ihre
Futterpflanze
-
vorausgesetzt
die
Wiese wird nicht gemäht!
Die
meisten
Raupen
der
Tagfalter
verpuppen
sich
zu
Gürtel-
oder
Stützpuppen,
die
eher
grau,
braun,
grünlich,
also
unscheinbar
und
getarnt
sind.
Räumen
Sie
vor
dem
Winter
den
Garten
also
nicht
auf,
damit
die
Puppen
der
Schmetterlinge
nicht
entsorgt
werden.
Übrigens:
Eine
Puppe
ist
das
Tier
selbst,
die
mit
der
Zeit
aushärtet,
ein
Cocon
wird
von
den
Raupen mittels eines Spinnsekrets gewoben.
Die
Falter
selbst
ernähren
sich
von
Nektarpflanzen,
wie
beispielsweise
dem
beliebten
Som-
merflieder,
an
dem
auch
der
Schwalbenschwanz
gerne
vorbeikommt.
Aber
er
zieht
nur
die
Schmetterlinge
aus
der
Umgebung
an,
ist
aber
selbst
keine
Raupenfutterpflanze,
kann
sich
aber
invasiv
ausbreiten.
Besser
ist
ein
Staudenbeet
aus
einheimischen
Pflanzen.
Der
Schwalbenschwanz
ist
grundsätzlich
wenig
wählerisch,
er
fliegt
gerne
violette,
rote
oder
blaue
Blüten
an,
solange
genug
Nektar
da
ist.
Das
Ochsenauge
saugt
auch
an
feuchter
Erde,
Exkrementen
oder
Schweiß,
um
genug
Mineralstoffe
aufzunehmen.
Eine
kleine
Wasserstelle
oder
offene
Erdstelle
kann
deswegen
im
Garten
nützlich
sein.
Der
Name
Schmetterling
kommt bekanntlich vom mineralstoffreichen
Schmand
und nicht von Nektarpflanze.
Dazu
eine
Frage
aus
dem
Internet:
Hat
ein
Schmetterling
Blut
?
Wie
sachlich
mit
dem
Thema
umgegangen
wird,
erfährt
man
in
der
Beantwortung
in
einem
Artikel
von
zeit.de
vom
18.05.2016
mit
der
Überschrift
„Schmetterlinge
sind
ziemlich
widerlich“:
Natürlich
ernähren
sich Schmetterlinge hauptsächlich
von
Nektar,
aber Blut und
andere
tierische
Ausscheidungen
wie
z.B.
Fäkalien
und
Urin
enthalten
Nährstoffe
wie
Salze,
Eiweiße
und
Mineralien, die wichtig für sie sind und die ihnen Blüten nicht so einfach geben können.
Der
große
Fuchs,
in
Wien
gefährdet,
gehört
zu
den
Edelfaltern.
Besonders
auffallend
und
schön
sind
die
blauen
Punkte,
die
die
Flügel säumen.
Foto:pixabay
Ein
Beispiel
aus
der
Familie
der
Ritterfalter
links:
der
Schwalbenschwanz
mit
prachtvollen
und
unverwechselbaren
Raupen.
Am
Anfang
ist
die
Raupe
allerdings
schwarz
und
hat
einen
weißen
Fleck
in
der
Mitte,
der
den
Vogelkot
simulieren
soll.
Sie
bevorzugen
Dille
und
Karotten
als
Futterpflanzen.
Und
rechts
ein
Vertreter
aus
der
Familie
der
Edelfalter:
das
Tagpfauenauge. Die Raupen sind zunächst grüngelb gefärbt, werden später aber leuchtend schwarz mit weißen Punkten.
Fotos: der MÜRZPANTHER
Für
den
Lebenszyklus
im
Garten:
Brennessel
stehen
lassen,
das
Tagpfauenauge
legt
seine
Eier
gerne
darauf
ab,
daraus
schlüpfen
die
Raupen
und
fressen
die
Brennesseln
auf.
Dann
verpuppen
sie
sich
auch
über
den
Winter,
aus
denen
jeweils
zur
Hälfte
männliche
und
weibliche
Falter
schlüpfen.
In
ihrer
Entwicklung
werden
sie
von
allen
möglichen
anderen
Tieren
gefressen.
Dadurch
unterstützt
man
im
Garten
auch
Vögel,
die
ihre
Jungen
gerne
mit
Raupen
füttern,
aber
es
gibt
auch
parasitierende
Insekten,
die
die
Raupen
nehmen
und
ihre
Eier
darauf
legen,
Fledermäuse
wiederum
fressen
natürlich
besonders
gerne
Nachtfalter.
So
bleibt
die
Population
stabil.
Wenn
man
Schmetterlinge
bei
der
Eiablage
beobachtet,
ist
es
wichtig,
die
Futterpflanzen
nicht
zu
entfernen.
Durch
Rasenmähen
vernichtet
man
die
Eier,
es kommt dann zu einer Populationssenke im gesamten Gebiet.
Den
Segelfalter
kann
man
konkret
dadurch
fördern,
dass
im
Garten
Schlehe,
Weißdorn
oder
die
gewöhnliche
Felsenbirne
gesetzt
werden
oder
verschiedene
Prunus
Arten
auf
großräumi-
gen
Flächen.
Der
schwarze
Trauerfalter
ist
ein
spezieller
Gartenfalter,
der
auf
verschie-
denen
Spierstraucharten
vorkommt,
aber
auch
gerne
Wald-
Geissbart
oder
Mädesüß
frisst
und
auch
hier
ist
das
Ei
wunderschön
strukturiert.
Die
Raupen
der
Trauerfalter
spinnen
sich
in
Blattspitzen
ein,
die
dann
wie
vertrocknet
aussehen.
Deswegen
ist
es
nicht
anzuraten,
vertrocknete
Blätter
im
Herbst
zu
entfernen,
da
man
auch
die
Raupe
mit
entfernt.
Auch
abgestorbene Blätter sind ein Lebensraum.
Und
was
brauchen
Schmetterlinge?
Da
sich
die
meisten
Falter
artspezifisch
ernähren
sind
die
unterschiedlichen
Nahrungspflanzen
für
die
Kinderstube
von
Bedeutung,
wie
die
Brennessel,
aber
auch
die
Pflanzung
in
unterschiedlichen
Bereichen:
schattig,
sonnig
oder
einzelstehend.
Generell
sind
Laub-
und
Obstgehölze
wichtig
für
Tagfalter!
Daneben
ist
es
für
den
Populationserhalt
von
Bedeutung
,
den
Schmetterlingen
in
den
verschiedenen
Entwicklungsstadien
eine
Überwinterungsmöglichkeit
zu
bieten.
Ganz
vorne
steht
natürlich
der
Verzicht
auf
Pestizide
und
Herbizide.
Insektizide
sind
höchst
unspezifisch
und
schädigen
alle
Stadien
des
Schmetterlings.
Ein
weiteres
Grundprinzip
ist
es,
heimische
Grünpflanzen
wie
Laub-
und
Obstgehölze
zu
setzen,
da
die
Schmetterlinge
in
Co-
Evolution
mit
den
Pflanzen
entstanden
sind
und
auch
Standortangepasst
sein
müssen.
Um
Augenfalter
zu fördern kann man Blühpflanzen setzen und
nur ein- oder zweimal im Jahr mähen
.
Es gibt parasitierende Insekten, die die Raupen nutzen, um ihre Eier darauf legen.
Die
fabelhafte
Welt
der
Raupen,
genauso
vielfältig
und
interessant
wie
die
nach
der
Verpuppung
schlüpfenden
Imagines.
Wenn
Sie
so
wie
auf
den
Fotos
nicht
erkennen,
um
welche
Raupe
es
sich
handelt:
lassen
Sie
sie
leben!
Fotos: pixabay