EINE IMPFUNG GEGEN DEN ILLEGALEN TIERHANDEL?
Das
Problem
ist
nicht
nur
zu
Weihnachten
oder
Ostern
vakant:
Tiere
werden
unüberlegt
gekauft
und
verschenkt.
In
erster
Linie
Katzen
und
Hundewelpen.
Dabei
stammt
noch
immer
ein
beträchtlicher
Anteil
dieser
Tiere
aus
illegalen
Zuchten
aus
dem
Osten.
Und
je
höher
die
Nachfrage,
desto
höher
die
Produktion.
Denn
als
nichts
anderes
kann
man
diesen
Umstand sehen: Produktion von Lebewesen aus Profitgründen.
Auch
die
Kehrseite
ist
natürlich
bekannt:
Oft
bringen
diese
Welpen
Krankheiten
mit,
sie
sind
schlecht
oder
gar
nicht
sozialisiert,
weil
sie
auch
viel
zu
früh
von
der
Mutter
weggenommen
wurden,
die
Tierheime
sind
überfüllt,
…
und
natürlich
werden
Hunde
extra
gezüchtet,
um
mit
dem
Etikett
„stammen
aus
Tötungsstationen“
verkauft
werden
zu
können.
Aber
wird
in
Österreich
genug
gegen
diesen
Handel
unternommen?
Nicht
nach
der
Meinung
der
freiheitlichen
Tierschutzsprecherin
BR
Marlies
Steiner-Wieser.
Ein
unlängst
einge-
brachter
Antrag,
der
diese
Praktiken
massiv
erschweren
sollte,
wurde
abgelehnt.
Im
Zentrum
der
Idee
steht
eine
für
alle
nach
Österreich
gebrachten
Tiere
verpflichtende
Tollwutimpfung.
Zu
diesem
Thema,
das
durch
die
Pandemie
noch
weiter
verschärft
wurde,
hat
der
MÜRZPANTHER
mit
DI
Matthias
Leinich
vom
Österreichischer
Tierschutzverein
ein
Interview geführt.
ACHTUNG! Dieser Artikel enthält folgende Ausdrücke:
„
Aber auch Pferde werden oft illegal gehandelt.
“
dMP: Woher kommen zur Zeit die meisten Tiere und welche sind das?
Matthias
Leinich:
Hundewelpen
und
Katzenbabies
stehen
sehr
hoch
im
Kurs.
Aber
auch
Pferde
werden
oft
illegal
gehandelt.
Die
meisten
der
Tiere
kommen
aus
Staaten
aus
dem
Ostblock.
dMP: Welche Wege finden diese illegalen Händler, um die Tiere verkaufen zu können?
Matthias
Leinich:
Hauptsächlich
werden
Tiere
illegal
über
das
Internet
verkauft.
Der
zweite
Weg sind Verkäufe aus dem Kofferraum – etwa auf Autobahnraststätten.
dMP: Hat die Coronazeit am Umsatz mit illegalen Tieren etwas geändert?
Matthias
Leinich:
Ja,
speziell
der
Handel
mit
Hundewelpen
und
Katzenbabies
hat
stark
zugenommen.
dMP: Was wird gegen den Handel mit diesen Tieren unternommen?
Matthias
Leinich:
Aus
Sicht
des
Tierschutzvereins
können
wir
nur
Aufklärungsarbeit
leisten
und
Tierkäufer
dazu
veranlassen
zu
seriösen
Züchtern
zu
gehen
oder
in
österreichischen
Tierheimen nach einem Haustier zu suchen.
Wie
die
Tiere
gehalten
und
gezüchtet
werden,
schildert
Marlies
Steiner-Wieser
so:
„In
Hinterhöfen
‚produzieren‘
skrupellose
Händler
zigtausende
Rassewelpen.
Gesundheit
und
Wohl
der
Tiere
spielen
dabei
keine
Rolle
–
es
zählt
einzig
und
alleine
der
Profit.
Die
Hunde
leiden
wegen
des
viel
zu
frühen
Entzugs
von
ihrer
Mutter
oft
an
chronischen
Beschwerden
und
Krankheiten.
Es
fehlen
ihnen
die
Sozialkontakte,
die
sie
gerade
am
Anfang
ihres
Lebens
so dringend benötigen.“
Wer hätte nicht Mitleid mit diesen
zwei putzigen Welpen, wenn sie aus
einer Kiste oder einem Kofferraum
heraus schauen würden. Und erzählt
wird, dass sie - sollten sie nicht
verkauft werden - getötet werden
müssen …
Foto: Ben Michel, unsplash
Sehr schnell wird man im Internet
fündig, wenn man den google
Übersetzter für slowakisch verwendet.
Viele Adressen aus diesen Ländern
bieten auch eine Lieferung nach
Österreich an: einfach ausgewählt und
schon zugestellt!
Man sieht in diesem screen shot auch,
wie Hr. DI Matthias Leinich berichtet,
dass viele Pferde „am Markt“ sind.
Screen shot: der MÜRZPANTHER
„
Bei genügend krimineller Energie können auch Impfpässe leicht gefälscht werden.“
Aber
zurück
zu
der
Möglichkeit,
illegalen
Handel
zu
erschweren.
Hierbei
sieht
die
Bundesrätin
die
Möglichkeit
durch
einen
verpflichtenden
Nachweis
eines
Impfschutzes
gegen
Tollwut,
die
Praktiken
von
skrupellosen
Geschäftemachern
zu
unterbinden.
„Dieser
(Impfschutz)
ist
an
sich
in
der
gesamten
EU
vorgesehen,
doch
Österreich
nimmt
eine
Ausnahmeregelung
in
Anspruch
und
begünstigt
damit
die
skrupellosen
Züchter
und
Händler
noch
zusätzlich.
Mit
einem
Tollwut-Impfschutz
wäre
sichergestellt,
dass
die
Tiere
beim
Import
ein
Mindestalter
von
15
Wochen
aufweisen.
Dadurch
wären
sie
vielen
Käufern
‚zu
alt‘
und
das
Geschäftsmodell
der
Welpenmafia
wäre
dadurch
massiv
beeinträchtigt.“
(Anm.
der
Red.:
In
Österreich
müssen
Welpen
zum
Zeitpunkt
der
Abgabe
mindestens
8
Wochen
alt
sein.)
dMP:
Jeder
Käufer
weiß,
dass
das
illegal
ist
–
können
auch
die
Käufer
bestraft
werden?
Sollten auch die Käufer bestraft werden? Werden Käufer bestraft?
Matthias
Leinich:
Leider
weiß
nicht
jeder
Käufer,
dass
der
Kauf
illegal
ist.
Viele
wollen
den
armen
Tieren
auch
einfach
„helfen“,
bedenken
aber
nicht,
dass
sie
dadurch
illegalen
Welpenhandel unterstützen.
dMP:
Der
Vorstoß
von
BR
Marlies
Steiner-
Wieser
bezüglich
der
Tollwut
Impfung
–
wäre
das eine Möglichkeit/ wenn nein: warum nicht?
Matthias
Leinich:
Ich
persönlich
sehe
das
nicht
als
Möglichkeit,
denn
bei
einem
illegalen
Transport
wird
nichts
kontrolliert.
Außerdem
können
bei
genügend
krimineller
Energie
auch
Impfpässe leicht gefälscht werden.
dMP:
Wie
sieht
es
mit
der
von
Steiner-
Wieser
angesprochenen
Ausnahmeregelung
bezüglich
der
Tollwut
Impfpflicht
EU
weit
aus,
die
nur
Österreich
in
Anspruch
nimmt!
Wenn es die Ausnahmeregelung gibt: wie argumentiert man das?
Matthias
Leinich:
Generell
ist
diese
Regelung
sehr
schwierig,
da
sie
auch
seriösen
Züchtern,
Diensthundeführern
und
Hundesportlern
das
Leben
schwer
macht.
Viele
professionelle
Menschen
(Hundesportler,
Züchter,…),
die
mit
Hunden
arbeiten,
kaufen
sich
um
den
Gen-
Pool
groß
zu
halten,
bewusst
Hunde
im
Ausland.
Durch
diesen
neuen
Gesetzesentwurf
wird
dies
erschwert.
Denn
nun
verpasst
man
eine
sehr
wichtige
Phase
im
Leben
junger
(Arbeits)Tiere.
dMP: Herzlichen Dank für das Interview!