ALLE JAHRE WIEDER …
kommt
die
Vogelzählung
der
heimischen
Arten.
BirdLife
Österreich
ruft
vom
8.
bis
10.
Jänner
zur
„Stunde
der
Wintervögel“
auf.
Anhand
dieser
Zählung
konnten
in
den
vergangenen
Jahren
die
Experten
feststellen,
dass
das
Einfliegen
der
winterlichen
Vogelarten in die Gärten stark von der Witterung abhängt.
„Nach
kalten
und
schneereichen
Wochen
zieht
es
deutlich
mehr
Vögel
in
die
Nähe
der
Menschen“
,
sagt
Gábor
Wichmann
von
BirdLife
und
meint
über
die
zuletzt
zunehmend
milden
Winter:
„
Wenn
allerdings
natürliche
Nahrungsquellen
weder
von
Eis
oder
Schnee
bedeckt
sowie
besonders
viele
Baumsamen
in
den
Wäldern
verfügbar
sind,
wie
es
momentan
der
Fall
ist,
lassen
sich
die
gefiederten
Freunde
selten
bei
unseren
Futterhäuschen blicken.“
Im
Mittelpunkt
der
Zählung
stehen
natürlich
die
uns
vertrauten
Vogelarten,
die
in
unseren
Breitengraden
überwintern.
Dazu
zählen
natürlich
die
vielen
Meisenarten,
Amseln
oder
auch
Spechte.
Als
Teilzieher
kommt
auch
der
Girlitz
in
fast
ganz
Europa
vor.
Aber
es
wäre
schon
bemerkenswert, diesen kleinen Kanarienvogel bei einem Futterplatz beobachten zu können.
„
…
wurden diese Vögel auch wegen ihres Gesanges in Massen nach Spanien eingeführt.
“
„
Legen Sie Wildblumenbeete an und lassen Sie in wilden Ecken Wildkräuter wachsen!“
Der
von
der
Vogelschutzorganisation
BirdLife
zum
Vogel
des
Jahres
2021
gekürte
Serinus
canaria
serinus hat in seinem Bestand weltweit seit 1998 um 80% abgenommen. Warum?
Die
Gründe
sind
leider
immer
die
selben:
Bodenversiegelung,
übertriebener
Ordnungssinn
in
Gärten
und
Grünanlagen,
Verlust
der
Brachflächen
und
damit
der
Wildkräuter.
Der
Girlitz
ist
eine
Finkenart
und gehört als Unterart zu den Kanarienvögeln.
Der
wilde
Kanarienvogel
ist
mit
12
–
13
cm
dabei
kaum
größer
und
kommt
wie
der
Name
bereits
ausdrückt
auf
den
kanarischen
Inseln
vor.
Nach
Eroberung
durch
die
Spanier
im
Jahre
1478
wurden
diese
Vögel
auch
wegen
ihres
Gesanges
in
Massen
nach
Spanien
eingeführt.
Die
wilden
Exemplare
werden
als
unruhige
Vögel
beschrieben,
wobei
sich
gerade
die
jungen
Männchen
in
Gefangenschaft
durch fortgesetztes und lautes Zwitschern zu erkennen geben.
Der
bei
uns
mittlerweile
heimische
Girlitz
hat
sich
ehemals
von
den
Atlasländern
ausgehend
über
Südeuropa weit in den Norden hin verbreitet.
Die
vorherrschende
Farbe
des
Gefieders
ist
ein
schönes
Grün,
Hinterkopf,
Rücken
und
Schultern
sind
gelbgrün
mit
verwaschenen
schwärzlichen
Längsflecken.
Allerdings
trifft
diese
Beschreibung
nur
auf
die
farbenprächtigeren
Männchen
zu,
der
Geschlechtsdimorphismus
der
Natur
hat
das
Weibchen
nur
mit
blasserem
Gelb
im
Gefieder
bedacht.
Der
Girlitz
ist
ein
schmucker,
lebendiger
und
anmutiger
Vogel,
immer
munter
und
gutgelaunt,
gesellig
und
friedliebend,
solange
die
Liebe
nicht
trennt,
vereinzelt und zum Kampfe treibt.
(Quelle: Brehms Tierleben, 1913)
Das
Überwinterungsgebiet
der
österreichischen
Girlitze
liegt
im
zentralen
Mittelmeerraum,
überwiegend
in
Italien,
aber
auch
in
Griechenland.
Sie
ziehen
von
Mitte
September
bis
Ende
Oktober
aus
Österreich
ab.
Ganz
vereinzelt
verbleiben
die
kleinen
Finken
in
milden
Wintern
auch
bei uns. Das könnte heuer der Fall sein, und dann könnte man ihn an den Futterstellen beobachten.
Allerdings
kann
ich
mich
nur
voll
und
ganz
Gábor
Wichmann
anschließen,
der
unter
dem
Motto:
„Blütenwiese
statt
Einheitsgrün!“
empfiehlt:
„Lassen
Sie
als
Gartenbesitzer
Wildkräuter
in
Pflasterritzen
und
Blumenbeeten
zu.
Legen
Sie
Wildblumenbeete
an
und
lassen
Sie
in
wilden
Ecken
Wildkräuter wachsen!“
Diese
Vorgehensweise
würde
nicht
nur
den
rund
50
000
Brutpaaren
der
Girlitze
entgegenkommen,
sondern
auch
Käfern,
Schmetterlingen,
Klein-amphibien,
Schlangen
und
Säugern.
Mit
einem
Wort
der gesamten natürlichen Kette und des biologischen Kreislaufes.
Mit
der
Wahl
zum
Vogel
des
Jahres
2021
rückt
BirdLife
Österreich
den
kleinsten
unserer
heimischen
Finken
mit
seinem
prächtig
leuchtend
gelben
Gefieder
in
den
Mittelpunkt
und
plädiert
für
mehr
Wildkräuter in unseren Städten und Dörfern, um das Überleben des Girlitz zu sichern.
In diesen prachtvollen
Winterlandschaften fühlt
sich der Girlitz nicht
wirklich wohl. Deswegen
sucht er südlichere
Gefilde zum Überwintern
auf.
Foto: der MÜRZPANTZHER
Diese Montage resultiert aus einer
Abbildung von Michael Dvorak und einer
Ausgabe von Brehms Tierleben aus dem
Jahre 1913. Die Beschreibungen der Vögel
sind nicht viel genauer geworden, sie sind
nur nicht mehr so blumig …
Die Aufnamhe der Vogelstimme stammt
von Tomas Belka auf xeno-canto.
Montage: der MÜRZPANTHER
ACHTUNG: Dieser Artikel enthält folgende Ausdrücke:
Blütenwiese statt Einheitsgrün!