der muerzpanther
CAERULEUM HEISST BLAU Das   Anders°Art    in    Krieglach    ist    mittlerweile    vom    Kulturbetrieb    der    Region    nicht    mehr    wegzudenken.    Im Besonderheitenladen   finden   sich   Lebensmittel,   Kunsthandwerk   und   Selbstgemachtes,   großteils   aus   der   Region Mürztal.    Workshops    werden    von    Korbbinden    bis    zum    Kräuterstammtisch        angeboten,    um    altes    Wissen    zu erhalten   und   zeitgemäß   zu   interpre-tieren.   Daneben   veranstaltet   die   Kreativwerkstatt   Kunstausstellungen,   die regelmäßig   verschiedene      Kunstrichtungen   umfassen.   Von   Keramik   über   Malerei   zu   Fotografie.   So   auch   die Gemeinschaftsausstellung   von   Uschi   Winkler,   Hans   Schrotthofer,   Maria   Ledam,   Elke   Wihsounig   und   Andreas Bernthaler,   die   am   14.   April   2023   im   Anders°Art   eröffnet   wird.   Den   Besucher   erwarten   fünf   unterschiedliche Zugänge   zum   Thema   Blau ,   das   im   Mittelpunkt   der   Interpretation   der   Künstler   und   der   Ausstellung   steht.   Für Überraschungen ist bei einem Glas Wein des Weinguts Kreiler aus dem Burgenland sicherlich gesorgt Zu den Gedanken von Elke Wihsounig über die bei CAERULEUM gezeigten Werken kommen Sie     HIER                                                                                                                           
Die   Künstlerin   Elke   Wihsounig   hat   das   Kreativzentrum   in   Krieglach   eröffnet und hat sich selbst auch für die Ausstellung mit dem Thema Blau befasst. Foto: der MÜRZPANTHER
dMP:   Das   Anders°Art   gibt   der   Gegend   einen   neuen   kulturellen   Touch,   auch   weg   vom   Bild   Peter   Rosegger. War das für die regionale Entwicklung bereits überfällig und welche Intentionen hast Du? Elke:   Der   Ursprungsgedanke   für   das Anders°Art   ist   nicht   der   klassische   Bezug   zu   Peter   Rosegger   -   vielmehr   meine Kreativität   und   Malerei.   Kreativität   ist   dabei   der   Überbegriff,   der   sich   in   Malerei   und   in   jeglicher   Form   von Kunsthandwerk   zeigt,   aber   auch   das   kreative   Gestalten   eines   Lebens   -   inklusive   Gesundheitsthemen.   In   Krieglach wohne   und   lebe   ich   und   natürlich   gibt   es   da   genug   Berührungspunkte   mit   Rosegger.   Die Ansätze   und   das   Weltbild des Dichters und auch die Zeitqualität sind nach wie vor gültig. Ich   versuche   mit   meiner   Tätigkeit   eine   Brücke   zu   bauen,   von   der   Jugend   zu   den   Älteren   und   die   zeitgemäße Umsetzung   von   Handwerk   anzubieten,   ein   Kreativzentrum   für   Leute   zu   sein,   die   sich   einbringen   oder   etwas ausprobieren wollen. dMP:   Neben   deinem   sehr   umfangreichen   Angebot   im   Shop   bietest   du   auch   Workshops   an   und   organisierst Ausstellungen. Verfolgst du ein Gesamtheitskonzept? Elke:    Das    ursprüngliche    Konzept    war    auf    drei    Standbeinen    aufgebaut:    den    Besonderheiten-laden    mit    den regionalen   Produkten,   die   Galerie,   in   der   ich   namhafte   Künstler   präsentiere,   aber   auch   jeden,   der   etwas probieren   will.   Die   Kunst   ist   ja   wie   das   Leben   vielfältig   und   bunt   und   das   möchte   ich   auch   zeigen:   Kreativität   hat viele    Gesichter!    Musik,    Sprache    oder    Malerei    …    Und    die    Workshops    sind    die    dritte    Säule,    beispielsweise Handwerkliches   wie   Korbflechten,   Fermentieren   bis   hin   zur   Selbstversorgung   im   Sinne   von   Pflanzenwissen.   Das gehört einfach zu einem lebendigen und kreativen Lebensstil.
NACH OBEN NACH OBEN
dMP: Du bezeichnest deine Bilder als abstrakt - was verstehst du darunter? Elke: Dass man bei jeder Betrachtung im Abstrakten etwas Neues entdecken kann. dMP: In welche Richtung hat sich deine Malerei entwickelt – thematisch oder stilistisch? Elke:    Ich    habe    mit   Acryl    zu    malen    begonnen    und    war    dann    einige    Zeit    auf    der    Suche    nach    natürlichen Materialien.   Ich   bin   dann   auf   eine   deutsche   Künstlerin   gestoßen,   die   ihre   Malerei   „intuitiv   power   of   process painting“   nennt.   Seither   verwende   ich   Lehm,   Tusche,   Sumpfkalk,   Marmormehl   und   Pigmente   und   das   Spannende ist,   dass   ich   nur   zum   Teil   beeinflussen   kann,   was   daraus   entsteht.   Ich   mag   auch   das   Haptische   der   Erhebungen, Ver-tiefungen   oder   Risse,   die   sich   durch   die Trocknung   ergeben.   Die   vielen   notwendigen   Schritte   zum   Gesamtbild sind   für   mich   auch   ein   Lernprozess.   So   wie   jeder   andere   Künstler   versuche   auch   ich,   meinen   Stil   zu   finden   und diesen ausleben zu können. dMP: Wie setzt du die Farben ein – du hast teils starke Farbkontraste in deinen Bildern? Elke:   Intuitiv. Alleine   die   Vorfreude   zu   wissen,   am Abend   zu   malen,   versetzt   mich   in   einen   anderen   Modus.   Mein Bild   wird   in   verschiedenen   Schichten   aufgebaut,   daneben   kommen   Ideen   und   Eindrücke,   welche   Farben   gerade für   mich   stimmig   sind.   Aber   erst   wenn   das   Bild   fertig   ist,   kann   ich   eine   Geschichte   erzählen,   weil   es   sich   dann komplett   zeigt.   Was   mir   selten   gelingt,   ist   es,   dem   Bild   einen   Titel   zu   geben.   Meistens   gebe   ich   gar   keine   Titel. Ich   unterschreibe   aber   auch   nicht   vorne.   Damit   möchte   ich   die   Betrachtung   und   den   subjek-tiven   Eindruck   nicht beeinflussen. dMP: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Jeder betrachtet ein Bild, was er allerdings sieht ist sehr subjektiv und wird durch das Abstrakte in der Malerei von Elke Wihsounig gefördert.