der muerzpanther
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FORSCHUNG ALS GRUNDLAGE! FÜR ODER GEGEN? Was   wir   auf   jeden   Fall   glauben   sollen:   Die   Erforschung   der   Umwelt,   der   Pflanzen   und   der   Tiere   hat   den   Zweck, sie   besser   schützen   zu   können.   Aber   wird   das   unter   der   Patronanz   der   Wissenschaft   auch   wirklich   umgesetzt, bzw.   wem   kommen   die   Ergebnisse   zugute?   Sind   die   Wissenschaftler   und   deren   Erkenntnisse   auch   mitverant- wortlich   für   die   Folgen   und   Umsetzung   ihrer   Forschung?   Die   Fragestellung   ist   so   alt   wie   die   Menschheit   selbst, aber   leider   keinesfalls   genügend   beantwortet.   Die   genialsten   Köpfe   der   Geschichte   haben   immer   auch   dazu beigetragen,   dass   unendliches   Leid   der   Menschheit   zugefügt   wird.   Ist   in   Wirklichkeit   das   Ziel   von   Forschung   und der Umsetzung immer nur der Nutzen für den/ ein paar wenige Menschen? Ich fürchte ja! Und   wie   steht   es   mit   dem   momentan   so   gehypten   Wissenschaftszweig   der   Bionik?   Sind   die   Erforscher   des Libellenfluges   davon   freizusprechen,   dass   deren   Erkenntnisse   in   der   Drohnenkriegstechnologie Anwendung   finden und   im   aktuellen   Krieg   zwischen   Russland   und   der   Unkraine   zu   zigtausenden   Opfern   und   Getöteten   führt? Auf   der Hand   liegt   das   Argument,   dass   Forschung   primär   nicht   dafür   gefördert   wird.   Aber   haben   wir   wirklich   aus   der Geschichte   nicht   gelernt,   dass   alles   was   missbraucht   werden   kann,   auch   missbraucht   wird?   Forschung   an   Tieren diene   dem   „Schutz   der Tiere“,   heißt   es   so   plakativ.   Mit   der   Konsequenz,   dass   niemals   zuvor   in   dieser   Richtung   so viel   beforscht   wurde   wie   in   unserer   Zeit,   aber   auch   niemals   so   viele   Tierarten   gleichzeitig   aussterben   wie   in unserer Zeit - ein Zusammenhang?  Der    MÜRZPANTHER    nimmt    ein    solches    Thema    zum   Anlass,    über    den    Nutzen    für    die    „beforschten    Tiere“ nachzudenken - anhand letzter Ergebnisse der Insektenwanderung.
„Das   Verständnis   dieser   Wanderbewegungen   sei   für   den   Schutz   der   Insekten    von   großer   Bedeutung“ ,   sagte Studienautor Birgen Haest am Dienstag. „Das   Verständnis   dieser   Wanderbewegungen   sei   für   die   Bekämpfung   der   Insekten    von   großer   Bedeutung“ ,   sagte Studienautor Birgen Haest am Dienstag. Aber   von   welchen   Wanderbewegungen   spricht   der   Autor   Birgen   Haest,   Ornithologe   der   Vogelwarte   Sempach   im Schweizer   Kanton   Luzern?   Er   spricht   von   den   Erkenntnissen,   dass   nicht   zu   jeder   Tageszeit   gleich   viele   Insekten unterwegs   sind.   Diese   wandern   vorwiegend   zu   Mittag   und   während   der   Dämmerung,   wie   durch   den   Einsatz   von Radargeräten   festgestellt   und   belegt   werden   konnte.   Zu   bestimmten   Jahreszeiten   begeben   sich   Billionen   von Insekten   in   eine   Höhe   von   bis   zu   mehreren   hundert   Metern,   um   an   andere   Orte   zu   wandern.   Einige   Insekten weisen Migrations-Bewegungen von hunderten bis tausenden Kilometern auf. Allerdings   ist   das   ein   Bereich,   der   noch   kaum   beforscht   ist.   Ein   Aushängeschild   gibt   es   dafür:   der   Totenkopf- schwärmer.   In   Zusammenarbeit   mit   der   Uni   Konstanz   konnte   die   Wanderung   des   Nachtfalters   nachverfolgt werden:   zwischen   Afrika   und   Europa   legte   er   bis   zu   4000   km   zurück!   Mit   einem   Minisender   auf   dem   Rücken. Durch   den   Beweis,   dass   es   technisch   möglich   ist,   einzelne   Insekten   während   ihrer   Wanderung   durchgängig   zu verfolgen   und   ihr   Flugverhalten   im   Detail   zu   beobachten,   hoffen   wir,   weitere   ähnliche   Studien   anzuregen,   um die   vielen   weiteren   offenen   Fragen   in   diesem   Bereich   zu   beantworten."   sagt   dazu   Myles   Menz,   von   der   James Cook University, Townsville, Australien. Die   übliche   Praxis   ist,   dass   eine   Studie   als   Ausgangspunkt   für   weitere   Studien   dient.   Erkenntnisse   sind   nicht   im- mer   deutlich   ablesbar   oder   nutzbar.   Bis   aber   eine   Umsetzung   für   den   Schutz   von   Tierarten   praktikabel   wird, vergehen   Jahre   und   gefährden   die   Spezies.   Ein   trauriges   Beispiel   ist   dafür   die   Entdeckung   eines   Pfeilgiftfrosches in   Kolumbien:   Oophaga   solanensis.   Erst   2018   entdeckt,   sechs   Jahre   später,   2024,   bereits   vom   Aussterben bedroht.   Warum?   Geschäftemacherei.   Bis   zu   2000   US   Dollar   zahlen   Händler   für   diesen   seltenen   Frosch   aus   dem Regenwald.
Die   zentrale   Frage   lautet   somit:   Wird   durch   die   Forschung   nun   der   Nutzen   oder   der   Schaden   dieser   Insektenwan- derungen   in   den   Vordergrund   gerückt?   Wird   der   Schutz   oder   die   Bekämpfung   der   Insekten   aus   diesen   Erkenntnis- sen   resultieren?   Um   eine Antwort   zu   finden   muss   man   wiederum   die Argumente   abwägen.   " Es   ist   eine   wahnsinnig große   Biomasse,   die   so   verschoben   wird ",   sagte   Haest.   Viele   der   Insekten   erbringen   dabei   lebenswichtige   Öko- system-Dienstleistungen   wie   das   Bestäuben   von   Pflanzen.   Andere   sind   Schädlinge,   die   die   Artenvielfalt   be- drohen,   erhebliche   wirtschaftliche   Schäden   verursachen   oder   die   menschliche   Gesundheit   bedrohen.   Forschung, die   natürlich   auch   viel   Geld   verschlingt.   Gerade   bei   Insekten,   denn:   " Über   diese   Migrationsbewegungen   ist bisher   wenig   bekannt ",   sagte   Haest.   Das   Untersuchen   der   Insekten-Migration   sei   kein   einfaches   Unterfangen. " Die Insekten fliegen hoch in der Luft und sind sehr klein ", sagt der Forscher. Vor   dem   Hintergrund   des   Insektensterbens   und   der   vermuteten   Auswirkungen   weiter   oben   in   der   Nahrungskette sei   ein   besseres   Verständnis   der   Bewegungsmuster   wandernder   Insekten   dringend   erforderlich,   schrieben   die Forscher   in   der   Studie   und   klären   auf:   Das   Verständnis   der   Wanderbewegungen   sei   sowohl   für   den   Schutz   der Insekten   als   auch   für   deren   Bekämpfung   von   großer   Bedeutung.   So   ermögliche   die   Erkenntnis   beispielsweise die   Bestimmung   des   optimalen   Zeitpunkts   für   den   Einsatz   von   Insektiziden.   Offenkundig   wird   Wissenschaft zur   Glaubensfrage   und   dient   als   Geschäftsmodell.   Mein   Fazit   daraus:   Der   Natur   bleibt   es   egal,   ob   wir   Menschen sie   verstehen,   daraus   Schlüsse   ziehen   können   oder   Verständnis   erlangen.   Im   Sinne   von   Pflanzen-   oder   Tierarten zu    handeln    kann    nur    darin    bestehen,    sie    unerforscht    zu    belassen.    Das    alleine    hätte    Oophaga    solanensis geschützt!
Wunderschön - oder? Der Totenkopfschwärmer, der vielleicht bal auch in den Alpen beheimatet sein wird. Voriges Jahr wurde ein Exemplar bei uns auf 750 MüA gesichtet. Leider bereits verendet.
Sind die Studienerkenntnisse für den Schutz von Insekten oder für deren Bekämpfung von Bedeutung? Fotocredit: APA/AFP/Ritzau Scanpix