MEIN GARTEN, UNSER GARTEN? IHR GARTEN!
Der
Morgen
beginnt
für
Journalisten
oft
mit
dem
Checken
der
Meldungen
über
staatliche
Nachrichten-
agenturen
wie
die
APA-OTS.
Daneben
hat
man
seine
eigenen
„Informanten“,
aber
auch
Kontakte
zu
verschie-
densten
Organisationen,
in
deren
Presseverteiler
die
mail
Adresse
für
Benachrichtigung
aufscheint
und
man
sich
nicht
mühsam
auf
die
Suche
nach
den
wirklich
wichtigen
Meldungen
machen
muss.
Denn
letztlich
kann
sich
ein
wirklich
freier
Journalist
aussuchen,
welche
Themen
er
behandelt,
oder
welche
Fotos
er
nimmt.
Ich
stürze
mich
gerne
auf
die
Natur,
die
Pflanzen
und
die
Tierwelt,
ein
sinnvolles
Miteinander
von
Natur
und
Kultur.
Weltbewegende
Themen
wie
„
Der
September
im
Kino
im
Kesselhaus
in
Krems
“
oder:
„
Fit
für
die
Schule:
Gutes
Hören
und
Sehen
als
Schlüssel
für
den
Lernerfolg“
(!!!)
gehen
an
mir
eher
vorüber,
dafür
gibt
es
die Kollegen, die Seiten sowohl analog als auch digital mit echt sinnvollem Content füllen müssen.
Am
26.
August
erging
folgende
Meldung
des
österreichischen
Naturschutzbundes:
Wespenspinnen
breiten
sich
in Österreich aus.
Mir
war
die
Meldung
sofort
eine
große
Freude:
Nicht,
weil
ich
etwas
darüber
schreiben
wollte,
sondern
weil
meine
Erinnerung
mich
zwanzig
Jahre
zurückversetzte,
als
ich
das
erste
und
einzige
Mal
in
Kroatien
war.
Dort
sah
ich
zum
ersten
und
einzigen
Mal
so
eine
beeindruckende
Wespenspinne.
In
ihrem
Netz.
In
der
Sonne.
Nicht
zu
übersehen
aufgrund
ihrer
Größe
und
Farbgebung.
In
Österreich
sieht
man
selten
beeindruckende
Spinnen
in
ihren Netzen, am ehesten noch die prachtvollen Kreuzspinnen, die farblich stark variieren.
Vor
mehr
als
10
Jahren
wurde
erstmals
detailliert
über
die
Verbreitung
von
Argiope
bruennichi
berichtet.
Wann?
Im
Jahre
.
Aus
11
der
14
Bezirke
und
Berlin
waren
seinerzeit
Vorkommen
bekannt.
Dies
ist
deshalb einleitend hervorzuheben, weil die Art wenige Jahrzehnte vorher vielerorts nachweislich fehlte.
Ab
etwa
1980
liegt
eine
große
Anzahl
neuer
Fundorte
vor.
Nach
Ansicht
der
Verfasser
ist
das
nicht
Ausdruck
einer
verstärkten
Beobachtungstätigkeit,
sondern
vielmehr
Beleg
für
einen
neuerlichen
großen
Ausbreitungs-
schub. Interessanterweise lässt sich dieses Phänomen auch für Belgien und Österreich nachweisen.
Die
unverkennbare
Wärmeliebhaberin
hat
jetzt
Hochsaison
und
breitet
sich
„dank“
Klimawandel
mehr
und
mehr
in
Österreich
aus.
Ihr
gestreiftes
Kleid
ist
namensgebend,
sie
ist
trotz
auffälligem
Äußeren
jedoch
ungefährlich
für
uns
Menschen.
Die
faszinierende
Art
gilt
es
jedenfalls
noch
näher
zu
erforschen.
Daher
bitte
Beobachtungen
der
unverwechselbaren
Achtbeinerin
auf
www.naturbeobachtung.at
oder
der
gleichnamigen
App teilen. Jede Meldung hilft!
Österreichischer Naturschutzbund, 2025
Jeder
Nachweis,
der
den
Verfassern
nutzbar
gemacht
wird,
ist
wertvoll
und
deshalb
jetzt
und
künftig
sehr
will-kommen!
Entomologische Nachrichten und Berichte, 34
,
In
Folge
werde
ich
die
Quellen
vermischen.
Alles,
was
heute
über
die
Wespen
-
oder
auch
Zebraspinne
gesagt
und
gemeldet
wird,
war
bereits
schon
vor
über
50
Jahren
bekannt.
Sie
können
auch
raten,
was
wann
geschrieben worden ist!
Die
fast
stürmisch
zu
nennende
Häufigkeitszunahme
der
Wespenspinne
im
letzten
Jahrzehnt
findet
in
einer
Reihe
von
Publikationen
sichtbaren
Ausdruck.
Die
Wespenspinne
gehört
zu
den
unverwechselbaren
Spinnenarten
unserer
Fauna.
Sie
ist
in
den
Habitaten
allein
schon
wegen
ihrer
Größe
und
schönen
Färbung
kaum
zu
übersehen.
Argiope
bruennichi
gilt
als
mediterran-subatlantisches
Faunenelement.
Sie
erreicht
im
weiblichen
Geschlecht
bis
zu
18
mm
Körperlänge
und
ist
durch
ihre
kontrastreiche
gelb-schwarze
Abdo-
Querbänderung
leicht
zu
erkennen
(Anm.:
Abdomen
ist
der
Hinterleib
der
Spinne).
In
Österreich
findet
man
die
Spinne
prinzipiell
in
allen
unbewaldeten
Lebensräumen,
sie
bevorzugen
sonnige,
offene
Flächen
mit
niedriger
Vegetation – beispielsweise Ackerrandstreifen, Böschungen, Feuchtwiesen oder Trockenrasen.
Die Verbreitung erfolgt seit über 100 Jahren - jetzt dank der Klimakrise!
Sie
denken
sich
wahrscheinlich
bereits:
bla
bla
bla
bla
…
Genau!
Erstaunliches
zu
berichten
fällt
ja
bereits
schwer,
und
dennoch:
ich
habe
heute
gemäht!
Das
eine
Mal
im
Jahr
und
ich
habe
natürlich
wieder
viele
Lebensräume
zerstört
-
es
tut
mir
leid!
Einen
allerdings
nicht:
den
der
Wespenspinne
in
meinem
Garten!
Auf
750
Meter
über
Adria
habe
ich
die
Spinne
einen
Tag,
nachdem
die
Meldung
des
Naturschutzbundes
über
die
Ausbreitung
in
Österreich
hinausgegangen
ist,
im
Garten
entdeckt.
Wenn
das
nicht
Grund
zu
Freude
ist!
Denn
aus
einer
belanglosen
Pressemeldung
wird
lebendige,
entdeckbare
und
sichtbare
Tierwelt!
Als
Teil
des
großen
Gefüges der Natur!
Entdecken
konnte
ich
sie
nur,
weil
die
Netzanlage
fast
ausnahmslos
in
der
Krautschicht,
etwa
20
bis
50
cm
über
dem
Boden
erfolgt
-
und
ich
natürlich
immer
genau
beobachte,
was
ich
abmähe!
Die
Spinne
lauert
stets
im
Netzzentrum
auf
Beute
und
fällt
daher
auch
bei
hohem
Deckungsgrad
der
Krautschicht
auf.
Dies
trifft
allerdings nur für den Zeitraum von August bis Anfang Oktober zu, in dem adulte Weibchen vorhanden sind.
Und
dann
-
werden
wir
im
nächsten
Jahr
wieder
auf
die
Wespenspinne
treffen?
Das
hängt
davon
ab,
ob
sich
ein
Männchen
traut
…
Für
gewöhnlich
balzen
die
Männchen
an
den
Netzen
der
Weibchen
ab
Ende
Juni,
indem
sie
an
den
Netzrändern
zupfen
und
sich
dem
Weibchen
nähern.
Ist
dieses
paarungsbereit,
bleibt
es
ruhig
und
hebt
den
Körper
leicht
an.
Kommt
es
zur
Kopulation,
beginnt
das
Weibchen
manchmal,
das
Männchen
einzuspinnen
–
in
etwa
siebzig
Prozent
der
Fälle
endet
das
tödlich.
Nur
wenn
das
Männchen
innerhalb
von
zehn
Sekunden
flieht,
kann
es
überleben.
Die
Weibchen
bauen
braune,
kugelförmige
Ei-Kokons
und
sterben
danach.
Die
Jungspinnen
überwintern
im
Kokon
und
schlüpfen
im
Frühjahr
–
aber
nur,
wenn
nicht
wieder
alles
abgemäht wird! Das musste noch sein …
Männchen und Weibchen sterben nach dem Paarungsakt.
Argiope bruennichi, leitet sich vom
Namen der mythologischen Figur
„Argiope“– die Frau mit dem weißen
Gesicht – her. Grund dafür: Der auffällig
silbrig-weiße Vorderleib, Prosoma, der
Spinne - auf den Fotos leider nicht gut zu
sehen. Beim Fotografieren wollte sie sich
immer verstecken …
Fotcredit: der MÜRZPANTHER
Das ist der Bereich
des Gartens, den die
Spinne besiedelt hat.
Hohes Gras,
verschiedene halb-
hohe Gewächse und
die Nachbarschaft zu
den Brombeeren, die
allerdings nicht auf
ihrer Speisekarte
stehen!
Fotocredit: der
MÜRZPANTHER