Spargel
muss gepflanzt werden, muss wachsen können und schließlich geerntet werden.
Seit
geraumer
Zeit
findet
man
dieses
ausgezeichnete
Gemüse
schon
in
den
Regalen
der
Supermärkte,
aber
auch
die
Spitzengastronomie
verwendet
den
Spargel
für
ihre
Kreationen.
Molekularisiertes
Spargelschäumchen-
Weißweinaspik
könnte
so
ein
extravagantes
Gericht
heißen.
Der
Klassiker
unter
den
Spargelgerichten
ist
noch
immer
die
einfachste
Zubereitungsart:
In
einer
Pfanne
in
Butterschmalz
geschwenkt,
mit
wenig
Salz,
Zucker
und
Butter
gewürzt
und
mit
etwas
Wasser
abgelöscht.
Eine
wahre
Gaumenfreude.
Natürlich
passt
zu
diesem
sehr
kräftigen
Gemüse
exzellent
auch
ein
Stück
Fleisch,
Schinken,
aber
auch
Fisch.
Sie
sollten
dazu
selbstgemachte
Sauce
hollandaise
oder
béarnaise
reichen,
um
dem
Gaumen
zu
gefallen.
Natürlich
können
Sie
das
Gemüse
auch
zu
der
sehr
beliebten
Spargelcremesuppe
oder
zu
Spargelcreme
verarbeiten.
Bis
es
aber
soweit
ist,
muss
er
gepflanzt
werden,
muss
wachsen
können
und
schließlich
geerntet
werden.
In
Österreich
ist
der
Spargelanbau
sehr
beliebt
und
verbreitet
-
so
es
die
klimatischen
Bedingungen
zulassen.
Beste
Voraussetzungen
dafür
finden
sich
im
Marchfeld,
dem
Hauptanbaugebiet
des
Asparagus
(so
der
botanische
Name)
in
Österreich.
Für
die
Erwachsenen
verhält
sich
die
Pflanze
wahrscheinlich
so
wie
das
Kind
zur
Kuh
(meist
ein
Großstadtkind):
die
meisten haben sie noch nie gesehen!
Aktuell werden sowohl weißer und grüner als auch violetter Spargel geerntet.
Soweit
sind
wir
nun
mit
der
Botanik
vertraut,
sodass
wir
uns
getrost
weniger
schönen
Aspekten
zuwenden
können.
Nämlich
der
Ernte.
Und
ganz
zum
Schluss
befassen
wir
uns
auch
noch
mit
den
Preisen.
Die
Mengen
an
Spargel
-
im
Jahr
etwa
2.585
Tonnen
auf
757
Hektar
Anbaufläche
-
können
nicht
von
einheimischen
Arbeitskräften
bewältigt
werden.
Dazu
benötigen
die
Spargelbauern
Unterstützung
aus
dem
nahen
Ausland.
„
Ohne
sie
wäre
der
Genuss
von
heimischem
Spargel
–
und
im
Übrigen
von
vielen
anderen
heimischen
Gemüsesorten
–
gar
nicht
möglich,
denn
in
Österreich
sind
zu
wenige
bereit,
die
Erntearbeit
auf
sich
zu
nehmen.“
meint
dazu
der
Verein
Land
schafft
Leben.
Die
beschäftigten
Menschen
stammen
hauptsächlich
aus
Rumänien,
Ungarn
und
Polen.
Weitere
Herkunftsländer
der
Arbeiterinnen
und
Arbeiter
sind
die
Slowakei,
Bosnien
und
Herzegowina,
Slowenien
und
die
Ukraine.
Im
Jahr
2022
waren
für
alle
Erntearbeiten
in
Österreich
etwa
15.000 Menschen aus dem Ausland im Einsatz. Doch zurück zur Spargelernte, die noch bis Ende Juni dauert.
Aktuell
werden
sowohl
weißer
und
grüner
als
auch
violetter
Spargel
gänzlich
händisch
geerntet.
Der
weiße
Spargel,
der
als
erster
geerntet
wird,
ist
nichts
anderes
als
die
andersfärbigen,
nur
bekommt
er
in
der
Erde
kein
Licht,
betreibt
dadurch
keine
Photosynthese
und
bleibt
damit
auch
eher
farblos.
Der
grüne
und
der
violette
Spargel
werden
über
der
Erde
abgeschnitten,
der
weiße
Spargel
wird
sehr
arbeitsintensiv
aus
der
Erde
gestochen.
Bei
beiden
Ernteformen
muss
den
ganzen
Tag
in
gebückter
Körperhaltung
und
natürlich
der
Witterung
ausgesetzt
gearbeitet
werden.
„Wir
haben
in
Österreich
das
Privileg,
eine
Vielzahl
hochwertiger
Lebensmittel
zur
Verfügung
zu
haben.
Bis
es
diese
Lebensmittel
vom
Feld
auf
unseren
Teller
geschafft
haben,
bedarf
es
vieler,
teilweise
sehr
mühevoller
Arbeitsschritte
–
Arbeitsschritte,
die
angemessen
entlohnt
gehören.
Dazu
können
auch
wir
Konsumentinnen
und
Konsumenten
etwas
beitragen,
denn
indem
wir
zu
österreichischem
Gemüse
greifen,
fördern
wir
auch
die
hierzulande
geltenden
Arbeits-
und
Sozialstandards.“
meint
zu
den
Arbeitsbedingungen
Hannes
Royer,
Obmann
des
Vereins
Land
schafft
Leben.
Übrigens:
Der
Bruttolohn
für
Erntehelferinnen und Erntehelfer liegt – leicht variierend je nach Bundesland – etwa bei 1.600 Euro pro Monat.
Österrreichische Landwirte zahlen den slowakischen Arbeitern bedeutend mehr.
So
viel
in
Österreich
an
Spargel
angebaut
wird,
so
viel
wird
auch
importiert.
Aus:
Italien,
Griechenland,
Ungarn,
Deutschland,
Spanien
und
der
Slowakei.
Wer
mittlerweile
auf
Bioqualität
setzt,
muss
sich
schon
ein
bisschen
Zeit
nehmen,
um
sie
im
Supermarkt
zu
finden.
Denn
nur
ein
geringer
Teil
-
das
trifft
Österreich
und
die
auslän-
dische
Spargelproduktion
gleichermaßen
-
ist
als
Bio
ausgezeichnet.
Die
Initiative
oekoreich
hat
15
Spargel
bei
SPAR,
BILLA
&
HOFER
verglichen.
Es
zeigt
sich,
dass
Herkunft,
Preise
&
Qualität
der
Produkte
stark
abweichen.
Am
billigsten
ist
mit
unter
8
Euro
der
grüne
Import-Spargel
aus
Italien,
beim
weißen
Spargel
liegt
das
billigste
Produkt
bei
unter
10
Euro
und
stammt
aus
Spanien/Italien.
Für
dieselbe
Menge
aus
Österreich
zahlt
der
Konsument
13
-
15€
und
damit
um
rund
50%
mehr.
„Importware
dominiert
das
Spargelangebot
in
den
Supermärkten.
Der
Spargel
aus
Italien,
Spanien
oder
der
Slowakei
ist
wesentlich
günstiger
und
wird
mitunter
sogar
unter
den
Eigenmarken
der
Handelskonzerne
vertrieben.
Der
österreichische
Spargel
hat
da
einen
deutlichen Nachteil.“
sagt zu diesem Umstand oekoreich-Sprecher Sebastian Bohrn Mena.
Woher
aber
kommt
dieser
Preisunterschied?
Das
liegt
daran,
dass
die
Spargelproduktion
im
Ausland
deutlich
günstiger
ist
als
bei
uns.
Während
eine
Arbeitskraft
in
der
Slowakei
oder
Griechenland
unter
4
Euro
pro
Stunde
erhält,
muss
ein
österreichischer
Unternehmer
mindestens
12
Euro
zahlen.
Diese
ungleichen
Rahmenbedin-
gungen
führen
zur
Verzerrung
beim
Preis.
Das
heißt:
österreichische
Landwirte
zahlen
den
slowakischen
Arbeitern
bedeutend
mehr,
als
sie
in
ihrem
Land
bekommen
würden.
Dadurch
ergibt
sich
ein
Marktnachteil.
Gleichzeitig
importiert
Österreich
das
selbe
Produkt
aus
eben
diesem
Land
und
verkauft
es
auch
noch
billiger.
Das
nenne
ich
freie
Marktwirtschaft
-
meistens
leider
zu
Ungunsten
der
heimischen
Betriebe
-
auch
dank
der
Subventionspolitik
der
EU!
Und
weil
ja
die
Lebensmittelketten
längst
„internationalisiert“
wurden,
wird
natürlich
der
Fokus
auf
reine
Gewinnmaximierung
gelegt.
Bohrn
Mena:
„Die
Supermärkte
beeinflussen
ganz
entscheidend,
was
zu
welchem
Preis
bei
ihnen
im
Regal
liegt.
Sie
könnten
unseren
Bauern
daher
jetzt
helfen
und
die
heimische
Ware
bevorzugen.
Das
würde
uns
allen
helfen,
Konsumenten
wie
Produzenten“
.
Erst
kommt
der Spargel, dann kommt die Moral …
PARASUGAS
ASPARAGUS
SUGARAPSA
APASUGARS,
lass
unsere
Bauern
von
ihrer
Arbeit
leben!
Wie
gesagt
-
man
muss nur fest daran glauben!
WILLKOMMEN AUF DER KULINARIKSEITE DES MÜRZPANTHERS
PARASUGAS ASPARAGUS SUGARAPSA APASUGARS
Sie
haben
es
mit
Sicherheit
schon
erraten:
Es
handelt
sich
bei
der
Überschrift
um
einen
alten
Zauberspruch
aus
dem
Marchfeld,
der
das
Wachstum
von
Spargel
anregen
soll.
Ähnlich
Wirksames
gibt
es
laut
uralten
Überlieferungen
auch,
damit
es
zu
regnen
anfängt,
oder
um
seine
Vorgesetzten
zu
verwünschen!
Wichtig
ist
nur
der
Glaube
daran.
Im
Marchfeld,
wo
die
Spargelernte
bereits
eingesetzt
hat,
scheint
es
Wirkung
gezeigt
zu
haben. Ein Stimmungsbericht.
Und so sieht die krautige Pflanze aus, die sich zum
Überwintern in ein Rhizom zurückzieht. Sie hat
Stengel, Blätter und auch eher unscheinbare Blüten, die
als Früchte die Samenanlagen enthalten.
„Im Meyen erstlich thun sich von der wurtzel herfür die
langen schlechten dolden / fingers dick / rund / feyßt /
on alle bletter / oben auff aber geschüpt zugespitzt /
wie die hopffen dolden.“
So beschreibt der weltberühmte Botaniker Leonhart
Fuchs im 16. Jahrhundert diese Pflanze, wohlbekannt
war schon damals die Nieren reinigende Wirkung. Das
Bild ist aus dem Prachtband Das New Kreüterbuch von
Leonhart Fuchs in Faksimile, erschienen im Taschen
Verlag.
Foto: der MÜRZPANTHER
Zu
elegantem
Gemüse
auch
elegantes
Besteck.
Weißer
Spargel
an Spargelzange.
Foto:
der MÜRZPANTHER