der muerzpanther
Die   meisten   Zeitschriften   oder   Internetseiten   bieten   für   angeblich   jeden   das   Passende   an:   „Du   suchst   die passende   Diät   für   dich?   Wir   helfen   dir   dabei!   Dazu   haben   wir   die   besten   Diäten   analysiert   und   für   dich zusammengetragen.   Informiere   dich   jetzt   über   die   verschiedenen   Ernährungsformen   und   finde   die   richtige   Diät zum   Abnehmen   für   dich.“    Eiweiß   Diät,   Stoffwechseldiät,   Low   oder   High   Carb   Diät,   IIFYM   für   die   Makronähr- stoffe,   Kalorienzählen,   usw.   usw.   Fazit   ist   bei   fast   allen,   dass   gewisse   Lebensmittel   zum   Kauf   angepriesen werden,   die   dann   umsatzsteigernd   für   gewisse   Marken   sind.   Da   denkt   man   sich   aber   auch   nur   das   Beste,   wenn   es denn   erfolgreich   zur   Reduzierung   des   Gewichtes   führt.   Zu   diesen   Wegen   gehört   auch   das   seit   Jahren   beliebte Intervallfasten,   die   zeitliche   Einschränkung   der   Nahrungsaufnahme   meist   von   8   Uhr   in   der   Früh   bis   16   Uhr   am Nachmittag,   um   einen   Abnehmeffekt   zu   erzielen.   Ich   kann   aus   eigener   30jähriger   Erfahrung   sagen,   da   ich persönlich   überhaupt   nur   einmal   am   Tag   esse,   dass   es   nichts   bringt.   Nachdem   ich   zu   rauchen   aufgehört   habe   - das   sind   auch   schon   wieder   15   Jahre   her   -   habe   ich   konstant   zugenommen   und   habe   dadurch   10   Kilogramm   mehr. Intervallfasten oder nicht! Natürlich   stellt   sich   die   zentrale   Frage:   Wenn   doch   alle   so   wissenschaftsaffin   sind,   warum   glauben   sie   dann   den Versprechen   von   propagierten   Diäten?   Informieren   sie   sich   vorher   nicht   darüber,   oder   ist   die   Unzufriedenheit   mit dem   eigenen   Aussehen   so   stark,   sich   an   einen   letzten   Halm   zu   klammern   -   koste   es   den   Körper,   was   es   wolle? Besagt   der   rege   Zuspruch   zu   Diäten   nicht   auch,   dass   Hoffnung   eine   Änderung   herbeizuführen   stärker   als   die Forschung   und   Wissenschaft   ist   und   stärker   unsere   Entscheidungen   beeinflusst?   Und   beschränkt   sich   diese Art   der Entscheidungsfindung   wirklich   nur   auf   dieses   Thema?   Jedenfalls   haben   Wissenschaftler   der   Universität   des   US- Bundesstaates   Illinois   in   Chicago   in   einer   einjährigen   Untersuchung   gezeigt,   dass   der   Hype   für   bestimmte Strategien (= Diäten) zum Abnehmen offenbar völlig unangebracht ist.
Ob   Intervallfasten   angewendet   wurde   oder   Kalorienzählen   -   die   Ergebnisse   sind   etwa   gleich.   Es   kommt   offenbar allein    auf    die    Kalorienreduktion    an.     Das    hat    jetzt    eine    neue    Studie    aus    den    USA    ergeben.    90    adipöse Erwachsene   aus   Chicago   und   Umgebung   wurden   in   eine   wissenschaftliche   Untersuchung   aufgenommen   und   per Zufallsauswahl   in   drei   Gruppen   eingeteilt:   Ein   Drittel   beschränkte   sich   bei   Nahrungsaufnahme   auf   acht   Stunden (Mittag   bis   20.00   Uhr).   Ein   zweites   Drittel   hingegen   zählte   sozusagen   die   aufgenommenen   Kalorien   und   sollte minus   25   Prozent   erreichen.   Die   dritte   Gruppe   diente   ohne   Intervention   als   Vergleich.   Die   Beobachtungsdauer betrug   ein   Jahr   und   insgesamt   beendeten   77   der   anfänglich   90   Probanden   mit   einem   mittleren   Alter   von   40 Jahren   die   Untersuchung.   Das   Hauptergebnis   zeigte,   dass   die   Art   und   Weise,   wie   man   zu   weniger   Kalorien- aufnahme   kommt,   ziemlich   gleichgültig   sein   dürfte.    Nach   zwölf   Monaten   hatten   die   Testpersonen   durch   Inter- vallfasten   im   Mittel   4,61   Kilogramm   mehr   Körpergewicht   verloren   als   die   Personen   in   der   Kontrollgruppe   (keine Intervention),    unter    Kalorienrestriktion    waren    es    hingegen    minus    5,42    Kilogramm.    Das    heißt    im    Klartext gesprochen,   dass   sich   der   größte   Erfolg   abzunehmen   dann   einstellt,   wenn   man   weniger   isst!   Ich   bin   total überrascht!    Eine   gleiche   Untersuchung   aus   China   kam   zu   den   selben   Ergebnissen.   Weniger   Kalorien   -   mehr Gewichtsreduktion.   Die   in   China   empfohlene   Diät   setzte   sich   kalorienmäßig   aus   40   bis   55   Prozent   Kohlenhydraten,   15   bis   20   Prozent Eiweiß   und   20   bis   30   Prozent   Fett   zusammen.   Eine   heutzutage   ausgewogene   Mischkost   sieht   folgendermaßen aus:   Eiweiß   20   –   30   Energie%,   Fett   30   –   40   Energie   %,   Kohlenhydrate   30   –   40   Energie%.   Letztendlich   sollten   wir, bezogen   auf   den   Kaloriengehalt,   von   allen   Nährstoffen   etwa   gleich   viel   essen   -   hätte   das   doch   Marilyn   Monroe gewusst,   die   sich   an   der   damaligen   Trend-Diät   namens   „Mayo-Diät“   orientierend,   bis   zu   25   Eier   pro   Tag   gegessen hat.   Diese   gilt   heute   als   absolut   ungesund   -   quelle   surprise!   Kim   Kardashian   hat   eine   andere   gewählt,   um   in   ein Kleid von Marilyn zu passen und auf der Met Gala 2022 (einer Spendengala) gute Figur zu machen.
 NACH OBEN NACH OBEN
Und   wo   bleibt   jetzt   die   Geschäftemacherei?   Die   folgt   auf   den   Fuß.   Denn   gleichzeitig   zum   Erscheinen   der   Studie in   den   USA   hat   in   der   Wissenschafts-   und   Pharmaszene   in   den   vergangenen   Tagen   noch   eine   andere   Studie   für großes   Aufsehen   gesorgt:   In   einer   klinischen   Untersuchung   der   Phase   II   (auch   zur   Bestimmung   der   optimalen Dosis   eines   neuen   Arzneimittels)   hatten   Adipöse,   welche   einmal   in   der   Woche   den   Wirkstoff   Relatrutide   unter die   Haut   injiziert   bekommen   hatten,   nach   knapp   einem   Jahr   bis   24,2   Prozent   ihres   anfänglichen   Gewichts abgenommen. Also wieder ein neuer, teurer Hoffnungsmacher.  
WILLKOMMEN AUF DER KULINARIKSEITE DES MÜRZPANTHERS
VON MARILYN MONROE ZU KIM KARDASHIAN Heute   haben   wir   es   mit   einem   „andersrum“   Thema   zu   tun.   Nämlich   mit   Diäten.   Das   ist   nicht   das   Gegenteil   von Kulinarik,   hat   aber   damit   nicht   wirklich   viel   zu   tun.   Denn   zum   Genießen   gehört   für   den   einen   oder   anderen auch,   dass   man   viel   konsumiert.   Ob   das   nach   wissenschaftlichen   oder   medizinischen   Gesichtspunkten   gescheit ist   oder   nicht,   muss   ja   schließlich   jeder   für   sich   selbst   beantworten.   Und   wie   schaut   es   mit   der   wissen- schaftlichen   Basis   von   Diäten   aus?   Kann   die   Forschung   die   Frage   aller   Fragen   beantworten:   Wie   nehme   ich   am effizientesten   ab?   Ja   -   sie   kann.   Der   MÜRZPANTHER   hat   sich   die   neuesten   Studienergebnisse   angeschaut   und   ist durch deren Ergebnisse - Sie werden es erraten - total überrascht !
Ein BMI bereits um die 28? Oder mehr? Lassen Sie sich nicht verrückt machen - schlank hat nicht unbedingt etwas mit Wohlgefühl zu tun! Foto: unsplash
Die Gründe, abnehmen zu wollen sind natürlich manigfaltig. Ein Grund ist jedenfalls Adipositas, andere sind Mobbing oder psychische Störungen, aber auch eine falsche Wahrnehmung von Schönheit und Ideal - und natürlich die erstrebenswerte Bikinfigur! Nachdem radikales Abnehmen mit groben gesundheitlichen Neben- wirkungen einhergehen kann, sollte die Gewichtsreduktion immer kontrolliert verlaufen. Foto: unsplash