FASZINATION HAT VIELE FARBEN!
Wenn
der
Frühling
ankommt,
ist
es
bis
zum
Flug
der
ersten
Tagfalter
nicht
mehr
weit.
Vom
eher
matten
grün-
grau-
braun
der
noch
spätwinterlichen
Wiese
und
den
unbelaubten
Bäumen
hebt
er
sich
ab
wie
ein
Farbklecks
auf
schwarz/weiß:
der
Zitronenfalter.
Er
fliegt
bereits,
weil
es
die
Witterung
und
auch
die
Temperaturen
zulassen.
Eher
spärlich
hingegen
ist
noch
das
Nahrungsangebot,
allerdings
ist
der
adulte
Zitronenfalter
nicht
wählerisch.
Über
die
Freude
des
Naturliebhabers
möchte
ich
aber
nicht
an
dieser
Stelle
sprechen,
hingegen
über
eine
Neuerscheinung
auf
dem
Büchermarkt,
die
sich
mit
diesen
Insekten
auseinandersetzt:
SCHMETTERLINGSWISSEN
von
Mareike
Possienke,
erschienen
kürzlich
im
Haupt
Verlag.
Auch
der
Zitronenfalter
ist
jedes
Jahr
so
etwas
wie
eine Neuerscheinung, weswegen wir in der Besprechung des Buches diesen Falter in den Mittelpunkt stellen.
Das
Buch
bestreitet
einen
Grenzweg
zwischen
Wissenschaft
und
Naturbeobachtung.
Das
bedeutet
in
weiterer
Folge
einen
großen
Wissenszuwachs
für
den
Leser,
verbunden
mit
Beobachtungstipps,
die
vordergründig
vielleicht
nicht
ganz
so
einfach
umsetzbar
sind.
„Wenn
du
Falter
beim
Verteidigen
ihres
Reviers
beobachten
willst,
suche
auf
einem
Waldweg
oder
am
Waldrand
nach
einem
männlichen
Waldbrettspiel.
…“
Wahrscheinlich
sind
diese
Tipps
großartig
und
fachlich
fundiert,
aber
für
den
an
der
Natur
Interessierten
vielleicht
etwas
zu
schwierig
umzusetzen:
Alleine
in
diesem
Satz
sollte
man
Kenntnis
bereits
mitbringen
über:
Erkennen
des
Waldbrettspiels,
Lebensraum
des
Waldbrettspiels,
lokaler
Zeitpunkt
des
Auftretens
und
der
Territorial-
verteidigung,
Erkennen
des
männlichen
Waldbrettspiels
…
genau
das
macht
aber
an
dem
Buch
Freude:
So
viel
über
das
Leben
der
Schmetterlinge
zu
erfahren.
Allerdings
werden
die
Wenigsten
mit
dem
zeitlichen
Forschungsbudget
ihrer
Freizeit
auskommen,
auch
nur
einem
Bruchteil
dieser
hochinteressanten
Inhalte
selbst
auf die Spur zu kommen.
Aber
fliegen
wir
mit
unserem
Zitronenfalter
los:
Das
Buch
ist
übersichtlich
in
sechs
Kapitel
gegliedert,
die
kaum
eine
Frage
offen
lassen.
Über
die
Anatomie
und
Funktion
der
spezifischen
Organe,
über
die
Arten
und
den
faszinierenden
Lebenszyklus
der
Schmetterlinge
bis
zu
Tarnung
und
Abschreckung
von
Fressfeinden.
Komplettiert
wird
das
Werk
durch
Kapitel
über
die
Umwelt
dieser
Insekten
und
durch
die
Bedeutung
für
den
Menschen.
Schon
im
ersten
erfahren
wir,
dass
Gonepteryx
rhamni
,
vulgo
Zitronenfalter,
in
Ruheposition,
zum
Schlafen
und
zum
Überwintern
seine
Flügel
senkrecht
über
dem
Körper
zusammenlegt.
Das
macht
er,
um
sich
zu
tarnen.
Von
selbst
versteht
sich,
dass
nicht
alle
Arten
so
verfahren
und
wir
erfahren
auch,
warum.
Der
Zitronenfalter
gehört
zur
Familie
der
Weißlinge,
derer
es
weltweit
ungefähr
1000
verschiedene
Arten
gibt.
Unter
anderem
auch
die
Gelblinge.
Erraten!
Zu
diesen
gehört
der
Gonepteryx.
Zitronenfalter
kommen
mit
vielen
und
verschiedensten
Bedingungen zurecht und gehören daher zu den häufigsten bei uns anzutreffenden Arten.
Vor
der
Eiablage
kommt
noch
der
Balzflug.
Die
spektakulären
Erscheinungen
der
Natur
werden
nicht
nur
sprachlich
verständlich
behandelt,
sondern
auch
mit
reichem
Bildmaterial
belegt.
Die
meisten
Abbildungen
stammen
von
Fr.
Dr.
Mareike
Possienke
selbst,
die
wahrscheinlich
einen
ungeheuren
Fundus
hat.
Wie
man
zu
solch
schönen
Aufnahmen
kommt
wird
auch
nicht
ausgespart,
sie
gibt
Anregungen
und
Tipps,
wie
man
die
Insekten am besten in Szene setzt. Selbstverständlich in ihrem natürlichen Habitat.
Sie gibt Anregungen und Tipps, wie man die Insekten am besten in Szene setzt.
Mareike
Possienke
gelingt
damit,
was
nicht
unbedingt
zu
erwarten
ist:
es
erweckt
die
Neugier,
mehr
über
die
Schmetterlinge
und
einzelne
Arten
zu
erfahren.
Und
die
Neugier
wird
in
diesem
Buch
auf
208
Seiten
gestillt.
Vom
charakteristischen
Balzflug
des
Kaisermantel,
über
die
Duftschuppen
der
Braun-Dickkopffalter,
welche
Arten
Wanderfalter
sind,
oder
über
die
Strategien,
Fressfeinde
zu
erschrecken
und
abzuwehren.
Besonderheiten
gibt
es
über
jede
Art
zu
berichten,
etwa
über
die
verschiedenen
Paarungsrituale:
Die
eigentliche
Paarung
geht
teilweise sehr schnell vonstatten, beim Zitronenfalter kann sie jedoch mehrere Stunden dauern.
Zwischen
Basics,
wann
beispielsweise
die
Flugzeit
und
das
jahreszeitliche
Auftreten
ist
und
reinem
Fachwissen,
steht
oft
nur
ein
Beistrich.
Oder
die
Ausführungen
über
die
Überwinterung:
„
Eine
spezielle
Variante
als
Raupe
erfolgreich
zu
überwintern,
stellt
das
sogenannte
Hibernarium
dar.“
Und
wieder
kommt
unser
Zitronenfalter
in`s
Spiel,
über
den
wir
hier
lesen
können,
dass
er
der
einzige
Vertreter
der
Weißlinge
ist,
der
ohne
schützende
Behausung im Freien überwintern kann. Wie die Schmetterlinge das bewerkstelligen, wird natürlich dargelegt.
Im
Vorwort
sagt
die
Autorin:
Fachlich
präzise,
aber
verständlich
lernen
die
Leser
typische
Merkmale
der
Schmetterlinge
kennen
und
erfahren
viel
über
deren
Lebenszyklus
vom
Ei
über
die
Raupe
und
Puppe
bis
zum
Falter.
Insgesamt
erfährt
man
im
208
seitigen
Buch
(Haupt
Verlag,
ISBN
978-3-258-08358-2)
alles
Nötige
an
Basiswissen
zu
Biologie,
Lebensräumen
und
Beobachtung
von
Schmetterlingen
und
versetzt
auch
Nicht-
Biologen
in die Lage, die Schönheit und Viefalt der Schmetterlinge zu entdecken. So man die Zeit hat …
Beim Zitronenfalter kann die Paarung mehrere Stunden dauern.
Der Zitronenfalter ist als erster im Frühjahr zu beobachten. Bei mir
erweckt das Freude und Neugier. Alles andere ist nachzulesen: Im Buch
Schmetterlingswissen.
Eine lohnende Neuerscheinung auf dem Büchermarkt: Das im Haupt Verlag
erschienene Buch Schmetterlingswissen von Mareike Possienke. In jeder Beziehung
lohnend.
Foto: der MÜRZPANTHER