BIER HER! IN 0,5 UND NICHT IN 0,FAST NIX!
Die
gute
Nachricht
kann
der
MÜRZPANTHER
bereits
am
Anfang
verkünden:
Bier
wird
teurer!
Gut
für
die
Hersteller.
Weniger
positiv
für
die
Konsumenten.
Teurer
kann
aber
zweierlei
Ursachen
haben.
Der
Preis
für
die
gleich
bleibende
Menge
wird
erhöht,
oder
der
Preis
bleibt
gleich
und
die
Gebinde
und
damit
die
Menge
des
Inhalts
werden
kleiner.
Stimmt
nicht
-
sagen
Sie
jetzt?
Doch!
Sagt
der
MÜRZPANTHER.
Unter
dem
Deckmantel
des
Umweltschutzes
soll
auch
noch
eine
neuartige
Flasche
für
0,33
Liter
eingeführt
werden.
Dass
dabei
dann
ein
kleines
Bier
so
viel
kostet
wie
ein
großes,
scheint
die
Anbieter
nicht
weiter
zu
irritieren.
Allerdings
stellt
sich
die
Frage,
ob
Konsumenten
dabei
mitspielen
werden,
wenn
es
noch
teurer
wird.
Denn
irgendwann
wird
das
Prädikat
„Umweltschutz“
als
Kaufentscheidung
-
in
vielen
Bereichen
des
Lebens
(vom
Klopapier
bis
zur
Energie)
gleichbedeutend
mit
versteckten
Preissteigerungen
-
zu
Ärgernis
und
Ablehnung
führen.
Gerade
wenn
die
Möglichkeit einer Aus/wahl gegeben ist.
Verschiedene
Wege
haben
in
der
Vergangenheit
nicht
zum
Erfolg
geführt,
um
den
Absatzrückgang
von
Bier
der
vergangenen
Jahre
auszugleichen
und
den
Konsum
wieder
zu
erhöhen:
Weder
die
Kraftbier-Welle
um
mit
neuem
Biercharakter
neue
Kunden
zu
erschließen,
noch
das
Positionieren
von
Bier
als
Menu
-„Begleitung“
in
der
gehobenen
Gastronomie.
Einzel-
und
Glücksfälle
immer
ausgenommen.
Da
kommt
die
Idee,
die
Verpackung
zu
ändern
und
damit
eine
neue
Marketingoffensive
zu
starten
genau
richtig.
Zukünftig
soll
Bier
umweltfreundlich
in
kleineren,
aber
gängigen
0,33
Liter
Gebinden
abgefüllt
werden
-
dass
dabei
der
Inhalt
so
teuer
wird
wie
derselbe
in
einer
0,5
Liter
Flasche
ist
eine
zeitgeistige
Entwicklung.
Am
Beispiel
von
Gösser
Bier
heißt
das
in
Zahlen ausgedrückt: Bei Billa plus beispielsweise kostet eine Flasche Gösser Märzen
0,33 Liter: 1,33 € umgerechnet
2,02€ auf 0,5 Liter
, (noch) Einwegflasche
0,5 Liter: 1,38 €
Mehrwegflasche
Daraus
ergibt
sich
eine
einfache
Rechnung.
Durchschnittlich
trinkt
jeder
Österreicher
100
Liter
Bier
im
Jahr.
Kauft
er
dies
in
0,5
Liter
Flaschen
kostet
das
276€
-
pro
Jahr!
In
0,33
Liter
Flaschen
kostet
das
selbe
Produkt
404€.
Bei
einem
Zweipersonen-
Haushalt
macht
das
eine
Differenz
von
256€
im
Jahr
-
und
das
sind
fast
die
Jahresausgaben
für
dieses
Getränk
einer
Person!
Aufgrund
dieser
Rechnung
muss
man
sich
die
Frage
stellen,
warum
man
schon
jetzt
und
in
Zukunft
für
das
gleiche
Produkt
gleich
viel
für
ein
Seidel
und
ein
Krügerl
zahlen
soll.
Kurz
vor
der
Grillsaison,
der
unangefochtenen
Lieblingssituation
der
Österreicher,
um
Bier
zu
trinken,
hat
sich
der
MÜRZPANTHER
mit
Dr.
Gabriela
Maria
Straka,
Director
Corporate
Affairs
&
ESG
Sustainability
der
Brau
Union
Österreich
und
Bier
Sommelière
über
den
Vorstoß,
eine
neue
0,33-Liter-Standardflasche
einzuführen,
unterhalten.
dMP: Aus welchem Grundmaterial soll die 0,33 Standardflasche bestehen?
Dr. Gabriela Maria Straka: Aus Glas.
dMP: Daniel Egger von Vetropack sagt: „Da die Flaschen aber thermisch behandelt werden, um eine innere
Spannung aufzubauen, können nur qualitativ hochwertige, standardisierte Flaschen erfolgreich gehärtet
werden.“ Welche Standardisierung ermöglicht die Härtung?
Dr. Gabriela Maria Straka: Es ist auf eine optimale Glasverteilung bei den Flaschen zu achten.
dMP: Wie viel Energie braucht die thermische Härtung im Vergleich zu einer „herkömmlichen“ Glasflasche?
Dr. Gabriela Maria Straka: Der Härtungsprozess benötigt zwar einen Mehraufwand an Energie, dafür sind die
Flaschen um bis zu 30% leichter, was in 30% mehr produzierten Flaschen pro Wanne resultiert. Dies gleicht den
energetischen Mehraufwand mehr als aus.
dMP: Ist die Entsorgung und Wiederverwertbarkeit der neuen Standardflasche gleichzusetzten mit der
herkömmlichen, erhältlichen 0,5 Literflasche? Oder braucht es durch das Härtungsverfahren auch dabei
mehr Energie?
Dr. Gabriela Maria Straka: Ja, der Recyclingprozess ist derselbe.
Die von Vetropack entwickelte Echovaiflasche hat viele bahnbrechende Eigenschaften – sie ist durch
Reduzierung des Materialeinsatzes bis zu 30% leichter als herkömmliche Mehrwegflaschen, sind durch die
Härtung deutlich stabiler und auch resistenter gegen Abrieb. Sie sind im Vergleich zu gängigen Mehrwegflaschen
um 20 % öfter wiederverwendbar.
Bier
ist
die
Getränkekategorie,
die
mit
Abstand
am
häufigsten
in
umweltfreundlichen
Mehrweggebinden
zu
Kunden
und
Konsumenten
kommt.
Diese
können
bis
zu
40-mal
wieder
befüllt
werden.
„
Die
wenigsten
wissen,
dass
es
bis
zu
75
Prozent
CO2-Emissionen
spart,
wenn
man
Mehrweg-
statt
Einwegflaschen
kauft.
So
kann
jeder
und
jede
Einzelne
mit
einer
einfachen
Einkaufsentscheidung
einen
großen
Beitrag
leisten
“,
erklärt
Straka.
Das
belegt
auch
eine
Studie:
Bei
der
Landbevölkerung
bevorzugen
77
Prozent
Mehrweg,
bei
den
Städtern
sind
es
57
Prozent.
Für
viele
ist
angeblich
Größe,
Form
oder
Gewicht
ausschlaggebend,
Einweggebinde
zu
kaufen,
weswegen
nach
einer
Alternative
gesucht
wurde.
Und
diese
wurde
in
Zusammenarbeit
der
Brau
Union
mit
Vetropack gefunden: 0,33 Liter in Leichtflaschentechnologie.
dMP: Das Trinkverhalten wird sich in den unterschiedlichen Ländern auch von der Menge her unterscheiden
– in Italien bekommt man auch 0,6 Literflaschen, in Deutschland in den Lokalen das Maß, in Österreich ist
das beliebteste Gebinde 0,5 Liter. Warum also soll eine neue 0,33 Liter- Standardflasche eingeführt
werden? Ist das dem Weltmarkt geschuldet?
Dr. Gabriela Maria Straka: Das Seiterl ist in Österreich eine gängige Größe für Bier. Die 33cl Glasflasche ist eine
beliebte, im Trend liegende, stetig wachsende Verpackungsart. Der Anteil an 0,33l Bierflaschen hat sich in den
letzten Jahren mehr als verdoppelt und lag 2023 bereits bei neun Prozent. Bisher entfiel allerdings rund 3/4 der
Kleinflaschen auf Einwegflaschen, nun gibt es erstmals die perfekte Mehrwegalternative im
Kleinflaschensegment.
dMP: Besteht da nicht die Befürchtung, den nationalen Markt der Biertrinker vor den Kopf zu stoßen?
Dr. Gabriela Maria Straka: Der nationale Biertrinker hat die Wahl – er kann ja selbst entscheiden, welches
Gebinde er kaufen möchte. Mit der neuen 0,33l Echovai-Standardflasche hat er einfach noch mehr Auswahl.
dMP: Viele Biertrinker greifen zur Mehrwegflasche, weil die Meinung besteht, dass das Bier aus den
Flaschen etwas anders – besser schmeckt. Da tritt die Vermeidung von CO2 Emissionen als Kaufkriterium
mit Sicherheit in den Hintergrund. Gibt es Studien, wie wichtig Biertrinkern der „Fußabdruck“ ist und wie
schaut es beim Recycling mit den Spülmitteln aus?
Dr. Gabriela Maria Straka: Die repräsentative Studie zum Bierkulturbericht 2022 belegt, dass die Konsumenten
sich Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen: Als Kriterien für eine verantwortungsvolle und nachhaltige
Bierpro-duktion sehen sie u.a. die Vermeidung von langen Transportwegen (64%), Verwendung von regionalen
Rohstoffen, Einhaltung von Umweltschutzauflagen oder auch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der
Produktion. Derzeit sind noch die neu produzierten Kleinflaschen im Einsatz, die noch nie befüllt waren und die
nur ausgespült werden müssen. Wenn dann die ersten Retourflaschen zurückkommen, ist der Ablauf gleich wie
bei allen bisherigen Mehrwegflaschen: Diese werden in der Flaschenwaschmaschine in mehreren Schritten
zunächst in Weichbädern eingeweicht, um Schmutz und auch die Etiketten zu lösen, später mit Düsen ebenfalls
in mehreren Schritten ausgespült. Zum Einsatz kommt eine heiße, 2%ige Lauge, die immer wieder von
Schmutzstoffen befreit wird, wieder auf die gewünschte Konzentration gebracht wird und im Einsatz bleiben
kann. Was an Schmutzstoffen anfällt, wird über die Kläranlage entsorgt.
dMP: Herzlichen Dank für das Gespräch.
Zukünftig soll auch Bier umweltfreundlich verpackt werden
.
Der nationale Biertrinker hat die Wahl – er kann ja selbst entscheiden ..
.
Moderne Klassik: Küchenstillleben mit großem und kleinem
Bier, Flaschenöffner, Biertulpe, Zahnstocher, Brotkörberl
mit Messer, Plastiksackerl, original italienische Pici, Toaster
(elektrisch), Apfelschnaps und Ladekabel vor einem Ikea
Serviertablett.
Fotocredit: der MÜRZPANTHER
Gösser Märzen: 1 Flasche 0,5 Liter um 1,38€ und 9 Cents
Einsatz. Gösser Märzen (dritte Zeile): 1 Flasche 0,33
Liter um 1,33 €. Kein Einsatz - noch!
Getränk dankend erhalten!
Fotocredit: der MÜRZPANTHER
Verschwinden die
Insekten, verschwinden
die Bestäuber.
Damit die Menschheit …
und auch die Feen.