Von 0 auf …
in wenigen Worten
ZEITUNGSENTEN WAREN GESTERN - HEUTZUTAGE DOMINIEREN NETLÖWEN!
Und wieder einmal tun sich die neuen Medien glorreich hervor. Das mehr als traurige Beispiel der zweijährigen
Danka aus Serbien zeigt einmal mehr auf, wie blindes Vertrauen in die Wahllosigkeit der „sozialen“ Medien
nicht nur in die Leere geht, sondern auch letztlich kontraproduktiv sein kann. Ein Lehrstück über die Macht
von Bildern, die eine eigene und gefährliche Realität begründen.
Ersteres ist durch die Veröffentlichung von
privater Seite der Gesichter der beiden Frauen
im Video begründet und durch eine „gewisse
Ähnlichkeit“ des Kleinkindes. Resultat: Drei
völlig unbeteiligte Personen geraten in`s Faden-
kreuz der Exekutive und werden einer Verfol-
gung ausgesetzt: „Danka (2) offenbar in Wien –
die Polizei jagt diese zwei Frauen“ lautet eine
der Schlagzeilen vom 3. April. Sind
selbsternannte „Kinderbefreier“ auszu-
schließen? Genügt das Wort „mutmaßlich“ um
ein derart emotionales Thema unter Einhalt
aller gebotenen Regeln zu behandeln? Werden
privat gefilmte Personen in Zukunft zu Freiwild?
Werden „Treffer“ aus sozialen Medien durch die
KI bestätigt und Fahndungsbefehle erstellt?
Kontraproduktiv deswegen, weil durch das Verfolgen einer falschen Spur natürlich Kapazitäten gebunden
werden. Gerade bei einem Verdacht auf Kindesentführung ist der Zeitfaktor wichtig und für die Aufklärung von
zentraler Bedeutung. Der zutiefst verstörende Ausgang um die kleine Danka hat nebenbei „die Jagd“ auf völlig
Unschuldige herbeigeführt, basierend auf falschen Verdachtsmomenten - aus offenbar willkürlichen Quellen
ohne ausreichender Prüfung! Das Video ist gerade so deutlich, dass man Gesichter erkennen kann, aber auch so
unscharf, dass man sehen kann, was man sehen will. Sind wir damit im „technisierten Mittelalter“
angekommen?
Wir sollten mit diesen „Errungenschaften“ sorgfältiger umgehen, nicht unhinterfragt alles glauben, nicht
permanent konsumieren und so traurig es ist: dieser Fall ist kein Einzelfall an öffentlicher Hysterie und
Fehlentscheidung. Wir erinnern uns an den Löwen in Berlin …
Sie machen es sich bereits
bequem im world wide web!
Die Löwen als
Falschmeldungen,
Verdächtigungen oder
Beschuldigungen.